REISEZIELE VIETNAM

Phú Quốc – Trauminsel Vietnams?

Reisebericht Phu Quoc

Reisebericht Phu Quoc

Phu Quoc ist die größte Insel Vietnams und liegt im Golf von Thailand. Schaut man sich die Landkarte an, könnte man fast meinen die Insel gehört zu Kamboscha, aber nein, die Grenzlinie definiert ganz klar ihre Zugehörigkeit zu Vietnam. Da wir auf unserer Reise bisher von Insel zu Insel gehopst sind, möchten wir natürlich auch diese nicht auslassen. Zudem reizt uns mal wieder ein Zitat aus unserem Reiseführer.

“Die von idyillischen Stränden gesäumte Insel Phu Quoc, auf der große Teile noch immer mit dichtem tropischen Dschungel bedeckt sind, hat sich von einem schläfrigen Provinznest zu einem beliebten Urlaubsziel entwickelt.”

Lonely Planet – Südostasien für wenig Geld

Ob der Lonely Planet recht hat und was wir alles erlebt haben, berichten wir euch nun in unserem kleinen aber feinen Reisebericht Phu Quoc.

 

Ankunft

Wir sind gerade in der Gegend und zwar in Kampot bzw. Kep, Kambodscha, von wo man die Insel im Prinzip schon sehen kann. In dem 35000 Einwohner Ort in Kambodscha ist wenig los und wir entscheiden uns spontan für den Bus und das Boot nach Phu Quoc. Der Spaß kostet 20$ pP und dauert um die 4h. Wir wurden um 8Uhr morgens von einem Tuk-Tuk abholt und an den “Busbahnhof” Kep chauffiert. Von dort ging es mit einem kleinen Minibus zur kambodschanisch-vietnamesischen Grenze (ca. 1h). Das ganze Grenzprozedere hat natürlich auch wieder gedauert, aber nach 1h Stunde war die Meute durchgeschleust.

Kurzinfo Visa

Da wir uns nur 15 Tage in Vietnam aufhalten wollten, brauchten wir uns keine Gedanken um das Visum machen. Bei einem Aufenthalt von höchstens 15 Tagen ist die Einreise für deutsche Staatsbürger nämlich visumfrei. Wer länger bleiben will muss vorher ein Visum beantragen. Hierbei zu beachten ist, wenn man über den Landweg einreist muss man das Visum vorher bei einer vietnamesischen Botschaft in Auftrag geben z.B. in Phnom Penh oder über eine der vielen Visa Agenturen. Reist du über den Flughafen ein, kannst du dir das Visum online beantragen. Wer nur 15 Tage bleibt sollte beachten, dass anschließend 30 Tage keine erneute Einreise in Vietnam möglich ist. Ganz schön kompliziert was…

Nun gut, wir waren nun also in Vietnam, genauer gesagt in Ha Tien. Dort wurden wir von einem neuen, etwas moderneren Minibus in Empfang genommen. Dieser transportierte uns dann auf direktem Wege zum Hafen in Ha Tien. Dort erwartete uns bereits die sehr komfortable Superdong Fähre nach Phu Quoc. Nachdem wir Platz genommen hatten ging es direkt los – 1,5h später waren wir da. Die Fähre steuert übrigens den Hafen Ham Tinh an. Von dort zum Long Beach bzw. in die Hauptstadt Duong Dong dauert es mit dem Taxi ca. 20-30 min und kostet 3$ pP.

 

Unterkunft

Q Hao Hostel

Dieses Hostel ist definitiv in den Top 3 aller Hostels, die wir bis jetzt auf unserer Weltreise besucht haben. Das Hostel ist neu, sehr gut durchdacht und bietet mehr Komfort und Privatsphäre als die meisten anderen Hostels die wir bisher beehrt haben. Geschlafen haben wir in einem sehr geräumigen 12 Personen Dorm. Jedes Bett verfügt über einen eigenen Spint, einen Vorhang, eine Leselampe und eine Steckdose. Die Betten sind sehr bequem und machen einen sehr sauberen Eindruck. Die Dorm Zimmer sind wie bereits erwähnt riesengroß und verfügen über eine große Fensterwand und eine Klimaanlage. Jedes Stockwerk bietet jede Menge moderne Toiletten und Duschen. Diese sind die saubersten die ich je in einem Hostel gesehen habe. Einen besonderen Pluspunkt bekommen die Regenduschen mit heißem Wasser und ordentlich Druck. Sowas ist im asiatischen Raum richtiger Luxus und tut zwischendurch echt gut.

Das Hostel bietet zudem jeden Tag zwischen 17 und 17:30 Uhr einen kleinen Umtrunk for free an. Sprich in dieser halben Stunde darf man auf der Dachterasse so viel Bier genießen wie man eben trinken kann. Manchmal ist es kalt und manchmal eben nicht, je nach Motivation des Mitarbeiters?? In dieser Zeit versammelt sich der Großteil der Gäste um die Bar und man kommt sehr schnell ins Gespräch.

Das Hostel bietet noch eine Menge weitere Dinge an, Speisen im hauseigenen Restaurant, Drinks in der Rooftop Bar, einen Whirlpool auf dem Dach, viele Abendaktivitäten und einige, kostspielige Tagesausflüge.

Das alles gibt es übrigens für einen unglaublich guten Preis. Ein Bett im 12-er Dorm kostet zwischen 5-6$. Privatzimmer gibt es auch, die Preise sind uns jedoch nicht bekannt.

Die Lage des Hostels ist unserer Meinung optimal. 5 min zum Long Beach (zu Fuß) und 5 min mit dem Taxi nach Duong Dong (2$). Wir haben uns meistens ein Taxi zu viert geteilt – 50 Cent pro Person – verschmerzbar.

Dachterasse Q Hao

Free Beer in der Q Sky Bar

Hostel Phu QUoc

Unterkunft Phu Quoc

Restaurants & Verpflegung

Kims Seafood

Eindeutig unser Stammlokal auf Phu Quoc, aber es ist auch einfach extrem gut. Einen 5 Minuten Fußweg vom Q Hao entfernt liegt das unauffällige, gemütliche Lokal. Ein paar Tische, eine kleine Bar und eine Speisekarte, dass es kracht. Unbedingt ausprobieren: Noodles with Spring Rolls, Chicken Curry, Sushi Rolls, Fried Noodles/Rice with Seafood – Lecker, Lecker, Lecker! Es gibt übrigens bei Weitem nicht nur Seafood.

Fried Rice und eine Kokosnuss

Kims Seafood Phu Quoc

Curry im Kims Seafood

Nightmarket

Der Nightmarket in Duong Dong ist was Essen betrifft nicht besonders spektakulär. Er besteht zu 80% aus Klamotten Shops und Süßkram Läden. Wer etwas essen möchte muss auf teure Seafood Restaurants zurückgreifen bzw. etwas abseits in den Nachbargassen suchen. Unser Tipp: Coconut Eiscreme auf dem Nachtmarkt probieren – super lecker! Und gerne zulangen bei den gebratenen Mandeln, die einem durchgehend angeboten werden.

Khanh Ly Vegetarian Food

Zu unserem Glück haben wir in einer der Nebengassen direkt ein Restaurant gefunden. Dort gab es super leckere vegetarische Nudelsuppen zu einem unschlagbaren Preis von 20.000 Dong (0,75 Cent).

Vegetarier Phu Quoc

 

Q Sky Bar

Unsere Hostelbar nicht zu vergessen. Auch als nicht Gast einen Besuch Wert. Vor allem um der Sonne zuzuschauen wie sie hinter dem Horizont verschwindet. Die Preise sind etwas höher (Bier ab 1€, Cocktail ab 3€). Die Musik – hauptsächlich 80er, 90er und 2000er – sind Geschmackssache. ;-) (Bilder siehe oben)

Rorys Beachbar

Laut Hostel Management und Reiseführer die berühmteste Beach Bar der Insel. Wir schauen tagsüber vorbei. Gemütliches Ambiente direkt am Meer, Chillout Musik im Hintergrund und eine umfangreiche Speisekarte. Für uns leider ein wenig zu hochpreisig.

 

Aktivitäten

Bis jetzt unerwähnt ist geblieben, dass wir leider sehr viel Pech hatten mit dem Wetter auf Phu Quoc. Wir waren fünf Tage dort und an vier davon hat es gereget, sehr viel und durchgehend. Ende der Regensaison heißt also leider nicht, dass man davon verschont bleibt. Nun gut, wir hatten ja ein tolles Hostel und haben somit viel Zeit dort und mit unserem Blog verbracht. Den regenfreien Tag haben wir dann damit verbracht uns so viel als möglich von der Insel anzuschauen.

Long Beach

Der Long Beach liegt an der Westküste der Insel und ist, wie der Name bereits sagt sehr lang. Wir haben uns sagen lassen, dass dieser Strand sehr schöne, saubere Abschnitte vorweist von denen man perfekt in das kristallblaue Meer springen kann. Nun, durch den Regen, war das Meer wild und auch nicht wirklich klar, zudem war der Strand teilweise zugemüllt und nicht sonderlich attraktiv. Von uns gibt es daher eher einen Daumen nach unten.

Rollertour

Am Tag an dem wir vom Regen verschont wurden haben wir uns einen Roller gemietet um die Insel zu erkunden. Gleich um die Ecke vom Hostel konnten wir uns einen schnittigen Automatik Roller für 5€ leihen und schon gings auf Entdeckertour. Erster Stop Suoi Tranh Waterfall. Dort angekommen werden wir von einem vollen Parkplatz und einer Menschenansammlung überrascht. Wir befürchten ein absoluten Touristen Hotspot und sind erstmal negativ gestimmt. Natürlich kostet der ganze Spaß auch Eintritt, ist mit 2€ pP jedoch recht überschaubar. Um zum Wasserfall zu gelangen muss man zunächst durch eine kleine Parkanlage laufen, die mit leicht kitschigen Figuren und künstlich angelegten Gärten geschmückt ist. Am Ende der Anlage beginnt der Anstieg zum Wasserfall, hier sind wir nun fast alleine unterwegs. Der Wasserfall selber ist zwar weniger spektakulär, bietet aber mit einem Wasserbecken die ultimative Möglichkeit einer kalten Erfrischung. Von uns Daumen hoch.

Nach einem bewölkten Morgen zeigt sich nun auch endlich mal die Sonne und wir entscheiden direkt zum Strand zu fahren. Der Sao Beach wird als der Traumstrand Phu Quocs bezeichnet. Vom Wasserfall zum Strand dauert es eine gute Dreiviertelstunde (jaaaa, die Insel ist sehr groß). Zum Sao Beach selbst gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, der Strand ist schön, aber nicht überwältigend, was vor allem an den chinesischen Touristenhorden liegt. Wir glauben der benachbarte Khem Beach ist womöglich etwas schöner, da sich dort nicht ganz so viele Menschen tummeln wie am Sao Beach. Nach einem Strandspaziergang geht es für uns weiter nach An Thoi, die südlichste Stadt auf Phu Quoc. Schön ist es hier nicht und eigentlich auch keinen Abstecher wert. Wer Hunger hat wird hier aber definitiv fündig. Wer auf die kleinen südlichen Inseln (An-Thoi-Inseln) zum Schnorcheln will kann von hier ein Boot nehmen.

Ganz vom Süden fahren wir in den Norden hoch. Der Spaß dauert 1h und ist ganz schön anstrengend. Wir cruisen ein wenig durch den riesigen Nationalpark, entscheiden uns aber auf Grund der Dämmerung umzukehren. Der Nationalpark hat sicherlich sehr schöne Seiten und bestimmt spannende Dschungeltracks, die wir auf Grund des Wetters leider nicht testen konnten.

Zudem haben wir uns sagen lassen, dass sich an der Nordspitze auch noch weitere schöne Strände befinden.

Duong Dong

Die Hauptstadt von Phu Quoc besitzt leider nicht sehr viel Charme. Laut, dreckig und staubig. Der Nachtmarkt ist definitiv einen Besuch wert und findet jeden Abend statt. Kurz und knackig – viele Souvenierläden, wenig Streetfood, viele Fischrestaurants, aber durchaus lebendig.

Sao Beach Vietnam

Sightseeing Phu QUoc

Wasserfall Phu Quoc

Umtrunk am Wasserfall

 

Fazit

Ob es nun am Wetter lag oder an der Insel ist fraglich, aber uns hat Phu Quoc leider nicht sehr gut gefallen. Die Strände sind durchschnittlich, die Städte nicht sonderlich schön und von vietnamesischem Streetfood fehlt jede Spur. Zudem ist diese Insel so groß, dass es einem so vorkommt, als würde man sich eigentlich schon wieder auf dem Festland befinden. Für uns fehlte hier einfach das gewisse Etwas und das eigentliche Inselflair.

Wir hoffen unser Reisebericht Phu Quoc hat gefallen. Über Kommentare würden wir uns sehr freuen, vor allem über Erfahrungen aus der Trockenzeit :-)

 

Weiterreise

Für uns gings von Phu Quoc mit dem Flieger nach Ho Chi Minh City. Fliegen ist übrigens eine gute Alternative zur langen Boots- und Busfahrt. Der Mehrbetrag beläuft sich auf ca. 10€ pro Person.

 

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Fakten

  • Kambodscha nach Vietnam: 15 Tage visumsfrei. Wer länger bleiben will muss sich vorher um ein Visa kümmmern z.B. Botschaft. Kein Online Visa, da Landgrenze.
  • Schnellboote auf Phu Quoc: Ha Tien (1,5h), Rach Gia (3h). Tickets: Duong Dong Express und Superdong
  • Vom Hafen in die Innenstadt/Duong Dong: 20-30 Minuten, 3$ pP
  • Tolles Hostel auf Phu Quoc: Q-Hao (Dorms und Privatzimmer). 5-6$ pro Bett.
  • Restaurant Tipp: Kims Seafood an der Tran Hung Dao. 5 Minuten vom Q Hao entfernt. Einfach links raus und geradeaus.
  • Dinh-Cau-Nachtmarket: Nachtmarkt mit vielen Fischrestaurants und Souvenirläden und wenig Streetfood.
  • Bar Tipp: Q Skybar, Rorys Beachbar
  • Roller mieten auf Phu Quoc: Gute und sichere Straßen. Roller gibts ab 5$ pro Tag.
  • Sehenswürdigkeiten: Sao Beach, Suoi Tranh Waterfall, Ham Ninh Fischerdorf, Coconut Prison, Phu Quoc Nationalpark, An Thoi Inseln, Ganh Dau Beach
  • Insidertipp: Eine Nudelsuppe bei Khanh Ly Vegetarian Food, Coconut Eiscreme auf dem Nightmarket
  • Phu Quoc besitzt einen Flughafen. Billige Flüge auf das Festland. Wir haben 45$ pP gezahlt (mit Gepäck).
  • Es gibt auch eine Boots-und Busverbindung direkt nach Ho Chi Minh (ca. 35$).

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