KAMBODSCHA REISEZIELE

Phnom Penh – Metropole am Mekong

Reisebericht Phnom Penh

Reisebericht Phnom Penh

Von Vietnam, besser gesagt Chau Doc geht es weiter nach Kambodscha. Dort steuern wir die Hauptstadt Phnom Penh an, dass bedeutendste wirtschaftliche Zentrum des Landes. Über die 1,5 Mio Einwohnerstadt haben wir vor unserer Anreise leider nur Schlechtes und Unschönes gehört. Ob wir diese Meinungen nun bestätigen können erfahrt ihr im folgenden Reisebericht Phnom Penh. Zur Info: Dieser Reisebericht beinhaltet keine Bilder, da wir schlicht und einfach keine gemacht haben (böööse Reiseblogger). Unsere Erfahrungen möchten wir euch trotzdem nicht vorenthalten.

 

Anreise

Wir sind zweimal in Phnom Penh angekommen. Einmal mit dem Boot und einmal mit dem Bus. Auf beides werde ich nun näher eingehen.

Mit dem Boot von Chau Doc nach Phnom Phen

Das war spannend. Ein Grenzübergang per Boot. Von Chau Doc in Vietnam soll es über den Mekong nach Kambodscha gehen, genauer gesagt nach Phnom Penh. Es fährt zwar auch ein Bus, aber eine Grenzüberfahrt per Boot fehlt noch auf unserer Liste und ist auch einfach mal was anderes. Zudem lieben wir es Zeit auf dem Fluss zu verbringen. Von hier erhascht man viel mehr Einblicke in das Leben der Kambodschaner und die schöne Natur entlang des Mekongs. Das kleine Boot des Anbieters Hang Chau Tourist  (Ticket online unter Baolau) verlässt die Anlegestelle in Chau Doc pünktlich um 7:30 Uhr. Auf der vietnamesischen Seite ist der Mekong noch recht schmal und man hat einen tollen Blick auf die Uferpromenanden und die kleinen Dörfer die sich dort befinden. Es dauert nur eine gute Stunde und schon haben wir die Grenze erreicht. Ab hier wird der Mekong deutlich breiter als davor, was dem Ganzen natürlich den ländlichen und geheimnisvollen Charme nimmt. Trotz allem genießen wir es sehr, bei strahlendem Sonnenschein und Fahrtwind die Landschaft zu beobachten. Wer also etwas mehr Augenkino sucht als bei einer Busfahrt sollte die 5$ drauf legen und sich für das Boot entscheiden. Eine ganz andere Art zu reisen.

Die Bootsfahrt dauert 6-7h und kostet 25$ pP. Auf dem Boot bekommt jeder eine Flasche Wasser und ein paar Snacks. Der Grenzübergang verläuft reibungslos. Für Kambodscha gibt es ein einfaches Visa on Arrival für 30$. Achtung wer kein Passbild dabei hat, zahlt nochmal 5$ drauf, bekommt danach aber 5 Passbilder ausgehändigt. Praktisch wenn man noch ein paar Grenzübergänge vor sich hat ;-)

Das Boot steuert in Phnom Penh übrigens den zentral gelegenen Hafen an, der nicht weit von der Innenstadt entfernt ist. Tuk-Tuks stehen für längere Wege bereit. Im Prinzip gilt die Faustregel für 5km zahlt man ca. 5$.

Mit dem Bus von Sihanoukville nach Phnom Penh

Das zweite Mal bereisen wir Phnom Penh am Ende unserer Rundreise durch Kambodscha. Von Koh Rong geht es mit dem Boot nach Sihanoukville und dort nehmen wir den Bus nach Phnom Penh. Die Fahrt dauert 5-6h, verläuft reibungslos und kostet 8$ pP.

 

Unterkunft

Mad Monkey Hostel

Das riesen Hostel befindet sich im teuren Boeng Keng Kang Bezirk in einer sehr zentralen Lage. Es besteht aus zwei Häusern, das eine besitzt einen Pool im „Vorgarten“ das andere ist mit Restaurant und Bar ausgestattet. Beide Häuser gehören zusammen, sprich alles ist für jeden zugänglich. Das Hostel selber verfügt über Dorms und Privatzimmer. Ein Bett gibts ab ca. 5$, ein Doppelzimmer ab 14$. Unser Privatzimmer war sehr klein, trist und ohne Fenster. Es war jedoch sehr sauber, gepflegt und äußerst praktisch aufgebaut. Da außer uns keiner in diesem Stockwerk hauste hatten wir die Flurbäder für uns alleine, dementsprechend sauber waren sie. Die Bar war direkt unter uns, heißt es war laut, was für uns aber kein Problem darstellt. Die Lage ist semioptimal, denn einerseits befindet man sich in Fußnähe zu einigen Sehenswürdigkeiten wie z.B. Königspalast, Genozidmuseum und Russian Market, andererseits befindet sich das Hostel wie bereits erwähnt im Nobelviertel. Das bedeutet kein Bier unter 1$ („Skaandal!!!“), teure Restaurants und keinerlei Streetfood. Das hat uns ein wenig gestunken. Ansonsten würden wir das Hostel definitiv weiterempfehlen.

Mekong Panorama Hostel

Bei unserem zweiten Besuch sind wir auf den Tipp einer Reisebekanntschaft in das Mekong Panorama Hostel eingecheckt. Dieses befindet sich wie der Name schon sagt direkt am Mekong und bietet durch seine Lage im obersten Stockwerk einen fantastischen Blick über den Fluss und seine Promenade. Das Hostel verfügt lediglich über Dorms, die sehr gepflegt, jedoch etwas eng sind. Große Schließfächer, Vorhänge, Lampen und Steckdosen pro Dormbett sorgen für Komfort und Privatsphäre. Des weiteren verfügt das Hostel über eine schöne Bar mit günstigem Preis-Leistungsverhältnis und dem bereits erwähnten überragenden Ausblick. Toiletten und Duschen sind wie der Rest vom Hostel neu, komfortabel und sehr sauber. Die Lage ist phenomenal. Direkt am schönen Flussufer, viele günstige Restaurants um einen herum und für jede längere Fahrt stehen Tuk-Tuks in den Startlöchern, die kaum penetrant versuchen sich dir aufzudrängen, sobald du das Hostel verlässt, naja. Ein Bett gibt es für sagenhafte 3€ pro Person. Wir würden dieses Hostel auf jeden Fall dem Mad Monkey vorziehen.

 

Restaurants & Verpflegung

Happy Herb Pizza

Direkt neben dem Mekong Panorama befindet sich dieses eigentlich nicht sehr einladende Restaurant. Es gibt westliche und lokale Speisen und zu unserer Überraschung schmeckt das Essen hier richtig lecker. Das Ganze zu günstigen Preisen und einer All day long Happy Hour mit Bier für 0.75 Cent – läuft! Wie der Name schon andeutet, kann man seine Pizza hier auch „Extrahappy“, sprich mit Weed oder Pilzen bestellen. Wir verzichten.

Warung Bali

Auch direkt ums Eck des Mekong Panorama Hostel liegt dieses balinesische Restaurant. Hier waren wir nicht essen, aber direkt rechts daneben befindet sich ein Restaurant mit Garküche in dem man leckere Gemüsekuchen und Nudeln bekommt. Das Ganze für einen Spotpreis. Der Name ist uns leider nicht bekannt.

Streetfood

Auch in Phnom Penh ist gutes Streetfood schwer zu finden, ab und an haben wir es dennoch geschafft. Rund um den Central Market, Russian Market und der Phsar Kapkor befinden sich einige kleine Garküchen, diese konzentrieren sich aber meist auf die üblichen Grillgerichte, die uns meist eher abschrecken, als dass sie uns den Mund wässrig machen würden. Das Variantenreichtum der Straßenküche ist ausbaufähig.

Bassac Lane

Wer etwas mehr Geld in den Taschen hat sollte unbedingt hier vorbei schauen. Zwei Brüder haben eine kleine Seitengasse in ein wahres Hipster Paradies verwandelt. Neben ultra stylischen und schicken Bars die jede Menge Gin und Whiskey in den Regalen haben, gibt es ein paar süße Restaurants und kleine Souveniershops.

Penthouse Bar

Diese Rooftop Bar ist ca. 10 min von Mad Moneky entfernt und wohl schon außerhalb des Nobelviertels. Warum wir das meinen? Hier gibts eine Happy Hour (Bier für 0,75 Cent, Cocktails für 2$). Wir empfehlen den super leckeren Mojito. Yummy!

Mad Monkey Bar

Hier ist Abends ordentlich viel los und es wir getrunken, gespielt und der neuste Reisetratsch ausgetauscht. Um 0 Uhr ist Zapfenstreich, danach gehts meistens noch in eine andere Bar oder einen Club. Leider sind die Preise sehr hoch für eine einfache Backpacker Unterkunft und die doch sehr verrantze Bar.

 

Aktivitäten

Tuol Sleng Genozid Museum

Das schlimmste & beste Museum in dem ich je war. Das war der einzige Gedanke den ich nach den erschreckenden Bildern und Informationen hatte. Dieses Museum erzählt die grausame und traurige Geschichte Kambodschas während der Herrschaft der Roten Khmer. In den 70er Jahren wurde Kambodscha Opfer einer schrecklichen Umstrukturierung. Die Roten Khmer kamen an die Macht und wandelten Kambodscha in eine von Bauern bestimmte landwirtschaftliche Kooperative um. Dieses neue Kambodscha sollte von vorigen Einflüssen gereinigt werden. Unter gereinigt versteht man die Beseitigung all derjenigen, die einem Bauernstaat im Wege stehen sollten. Dies waren vorallem Intelektuelle, Menschen die Lesen und Schreiben konnten oder einfach nur Personen, die durch das Tragen einer Brille den Anschein gemacht haben. Die Roten Khmer schürten solch eine Paranoia, dass selbst innerhalb der „Ogansisation“ niemand sicher war. Menschen wurden gefoltert und getötet in einer Brutalität die ihresgleichen sucht. Das Genozid Museum befindet sich in einem früheren Gefängnis, in dem die Roten Khmer ihre Opfer untergebracht hatten. In diesem Gefängnis waren 12.000-20.000 Menschen eingekerkert. Man weiß lediglich von 12 Überlebenden.

Dieses Museum steht nach unserer Meinung ganz oben auf dem Programm. Unbedingt mit Audioguide machen, um die wichtigen Informationen zu bekommen. (8$ pP)

Killing Fields

Wer nach dem Genozid Museum noch die Kraft auf mehr schreckliche Vergangenheit hat, kann sich die Massengräber, genannt Killing Fields, anschauen. In diesen Gräbern wurden die Opfer der Roten Khmer getötet und „begraben“. Unser Tipp, erst das Museum, dann die Killing Fields.

Die Killing Fields befinden sich eine 45min von Phnom Penh entfernt. Am besten heuert man einen Tuk-Tuk Fahrer an, der dort auf einen wartet. Ein Tuk-Tuk verlangt meistens 20$ für den Ausflug, es macht also Sinn in einer Vierergruppe zu gehen.

Russian Market

Egal was du suchst, hier findest du es! Der Großteil des Markets ist den Einheimischen gewidmet, die hier alles finden was sie für Küche, Haushalt und Reperaturen jeglicher Art brauchen. Ein kleiner Teil ist günstigem Streetfood gewidmet, daneben befindet sich die Touristenecke mit Klamotten, Taschen und Souveniers. Defintiv einen Besuch wert aber auch sehr wuselig.

Central Market

Das Pendant zum Russian Market befindet sich auf der anderen Seite der Innenstadt und ist weit mehr für Touristen ausgestattet. Gefühlt jeder Shop verkauft das Gleiche. Klamotten, Turnschuhe oder „High“ Tech Geräte à la Musikbox und Kopfhörer. Natürlich alles Original, eh klar ;-)

Königspalast

Bei unserem Besuch leider gesperrt. Macht aber auch von außen eine gute Figur.

Wat Phnom

Ein eher unspektakulärer Tempel im Stadtzentrum. Kann man machen, muss man aber nicht.

 

Weiterreise

Bei unserem ersten Besuch ging es natürlich weiter nach Siem Reap. Direkt neben dem Mad Monkey gab es ein kleines Touristenbüro, in dem die Bustickets 3$ günstiger waren als im Mad Monkey selbst. Der Bus holte uns morgens an der Unterkunft ab und fuhr uns auf direktem Wege nach Siem Reap (10h). Der Spaß kostet je nachdem für welches Gefährt man sich entscheidet zwischen 9-15$. Wir entscheiden uns für den Minibus für 10$ pP. Dieser Bus hält für kambodschanische Verhältnisse sein Versprechen und wir sind auch wirklich nach 10h dort angekommen.

Bei unserem zweiten Besuch ist Phnom Penh die letzte Destination bevor es weiter nach Laos geht. Um 4:30Uhr werden wir direkt am Mekong Panorama eingesammelt. Der Busfahrer rast, als wäre die Polizei hinter ihm her und so kommt es, dass wir schon nach 6h die Kambodschanische Grenze erreicht haben. Leider lässt man uns nicht direkt dort raus sondern 30km davor. Dort müssen wir zu unserer Enttäuschung 2h auf den Anschluss Bus warten. An der Grenze geht es dann relativ fix und nach einer weiteren halben Stunde Fahrt und anschließender Bootsfahrt befinden wir uns nach 12h endlich an unserem Ziel. Den 4000 Islands in Laos. Von Phnom Phen nach Laos – hoffentlich nicht wieder :-D

 

Fazit

Phnom Penh gefällt und gefällt nicht. Nach unserem ersten Besuch waren wir enttäuscht, nach dem zweiten Besuch fanden wir es schon besser. Schlussendlich müssen wir uns aber eingestehen, dass Phnom Penh definitiv nicht mit anderen Großstädten Südostasiens mithalten kann. Es gibt weder so unglaublich gutes Street Food wie in Bangkok oder Kuala Lumpur, noch ist es so sauber wie Singapur oder gar so hip und schick wie Ho Chi Minh City. Im direkten Vergleich fällt es also eindeutig durch. Wir glauben aber, dass sich Phnom Penh, wenn es sich nicht von seinem Weg abbringen lässt in ein paar Jahren auf ähnlichen Niveau mitfahren kann.

Wie hat euch unser Reisebericht Phnom Penh gefallen und noch viel wichtiger wie hat euch Phnom Penh gefallen? Über einen Kommentar würden wir uns freuen.

Was wir sonst noch so in Kambodscha erlebt haben? Infos dazu gibt es hier.

 

Pinne diesen Artikel bei Pinterest

Reisebericht Phnom Penh

Fakten

You Might Also Like

Keine Kommentare

Antworten