Reisebericht Pakse
Nach einigen entspannten Tagen auf den 4000 Islands ist es Zeit weiter zu ziehen. Die nächste Station unserer 3-wöchigen Reise durch Laos ist Pakse. Die Stadt dient uns vor allem als Ausgangspunkt für den 2-tägigen Pakse Loop in das traumhafte Umland. Neben dem höchsten Wasserfall Laos‘ gibt es unterwegs Elefanten und eine traumhafte Landschaft zu entdecken.
Pakse ist die Hauptstadt der südlaotischen Provinz Champasak und ist eher zweckmäßig orientiert. Das bedeutet, in Pakse selbst gibt es im Prinzip nicht viel zu entdecken. Dennoch erfreut sich die Stadt größter Beliebtheit, denn sie liegt auf der Nord Süd Achse durch Laos, die fast jeder Reisende entlang tingelt. Um das unglaublich vielseitige Umland zu erforschen mietet man sich am besten einen Roller und begibt sich auf den 2-tägigen Pakse Loop.
Anreise
Auf Don Det arrangieren wir unsere Weiterreise nach Pakse. In unserer Unterkunft hilft man uns gerne und bucht für uns die Boot und Bus Kombo. Für 10 Euro pro Person gelangen wir in die Hauptstadt der Provinz Champasak. Das Boot holt uns direkt an der Unterkunft ab und bringt uns ans Pier von Si Phan Don, von wo wir an das örtliche Busterminal laufen. Von dort bringt uns wenig später der Bus nach Pakse. Innerhalb von 4 Stunden erreichen wir die südlaotische Stadt und gehen auf die Suche nach einer Bleibe (Unterkünfte siehe unten).
Der 2-tägige Pakse Loop
Von Pakse aus führt der Loop in die Weiten des Bolaven Plateau. Rund 210 Kilometer spult man an zwei Tagen auf dem Roller ab. Dabei passiert man kleine Bergdörfer, herrliche Panoramen und absolut spektakuläre Wasserfälle.
Roller mieten in Pakse
Es gibt einen unschlagbaren Anbieter in Pakse und das ist Miss Noy Motor Bike Rental. Miss Noy ist mit einem Belgier namens Yves verheiratet, der jeden Abend um 18 Uhr alle wichtigen Informationen zum Pakse Loop vor dem Shop präsentiert. Das ist wirklich ungemein hilfreich und beantwortet auch die letzte Frage. Zudem trifft man gleich einige der Leute, die man mit großer Wahrscheinlichkeit an den nächsten Tagen auf dem Loop wieder trifft.
Wir haben ein äußerst gutes Gefühl, als wir hier unseren Roller mieten. Rund 6 Euro zahlen wir für die halbautomatische Honda (Fußschaltung). Für 3 Euro mehr bekommt man ein schickes Gefährt mit Vollautomatik. Es gibt sicherlich auch andere seriöse Anbieter, dennoch erhält man hier gefühlt das beste Gesamtpaket von äußerst sympathischen Menschen.
Achtung: Um sicher einen Roller zu bekommen, sollte man schon mittags bei Miss Noy vorbei schauen, damit man abends nicht das Nachsehen hat und womöglich noch einen Tag auf den Pakse Loop warten muss. Als wir gegen 17 Uhr einen Roller mieten wollen, sind bereits alle fahrbaren Untersätze vergeben. Glücklicherweise wird aber am nächsten Morgen noch ein Gefährt frei. Eine Ungewissheit, die man nicht haben muss :D.
Tag 1 Pakse Loop
Am Morgen nach dem Infoabend finden wir uns um 8:30 Uhr wieder bei Miss Noy ein und sind überglücklich als Yves uns schon mit einem Rollerschlüssel in der Hand zuwinkt. Wir können also starten. Eingepackt haben wir nur das Nötigste, verteilt auf unsere beiden Daypacks. Den Rest unseres Gepäcks verwahren wir bei Miss Noy.
✱ Unbedingt einpacken ✱
Warme Klamotten, Regenjacke, Wechselgarderobe, Kamera, Sonnenbrille, Sonnencreme
✱✱✱
Voller Elan schwingen wir uns auf unser Moped und cruisen im Licht der Morgensonne los. Schnell haben wir den Arbeitsverkehr im staubigen Pakse hinter uns gelassen und genießen den frischen Fahrtwind, der uns die Sandmänner aus den Augen bläst.
Tad Pasuam Wasserfall
Tagesziel ist das 90 Kilometer entfernte Tad Lo. Unterwegs liegen einige Sehenswürdigkeiten, die wir auf unserer Karte vermerkt haben. Nach rund 38 Kilometern erreichen wir die Tad Pasuam Wasserfälle und legen den ersten Stop ein. Schlagt jetzt bitte euer Bilderbuch auf der Seite „Wasserfälle wie gemalt“ auf und findet dort ein Abbild des Tad Pasuam Wasserfalls. Die perfekte Kaskade ist wirklich wunderschön, gleichmäßig und hat eine herrlich hypnotische Wirkung. Neben dem prächtigen Wasserfall findet man zudem noch eine äußerst fotogene Bambusbrücke. Ein wirklich cooler erster Halt, so darf es weitergehen.
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Mr. Vieng Coffee Plantation
Motiviert besteigen wir unsere Maschine und knattern weiter durch die idyllische Szenerie. Schnurstracks führt die gut ausgebaute Straße durch die Landschaft, sodass wir verträumt einiges an Strecke zurück legen. Bei Kilometer 62 drehen wir erneut bei, um auf der Kaffeeplantage von Mr. Vieng einen authentischen laotischen Kaffee zu trinken. Die Plantage mit Cafe ist wirklich cool aufgebaut und wenn man möchte führt Mr. Vieng gegen einen kleinen Obolus durch die Felder. Wir möchten nicht und beschränken uns auf das Genießen des Plantagenprodukts. Hier treffen wir auch die ersten bekannten Gesichter vom Vorabend, Lode und Kathi, ein holländisch-österreichisches Gespann, aber dazu später mehr.
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Als wir wieder aufbrechen wechselt das Wetter. Petrus öffnet seine Schleusen und beschert uns 30 feuchte Kilometer, ehe wir triefend nass unser Tagesziel Tad Lo erreichen.
Das Tagesziel Tad Lo
Ob nun das Dorf nach dem Wasserfall oder der Wasserfall nach dem Dorf benannt ist, jedenfalls teilen sich die beiden den Namen Tad Lo. Als wir am frühen Nachmittag ankommen hat der Regen wieder gegen die Sonne gewechselt, trotzdem suchen wir uns erstmal ein Dach über dem Kopf (siehe Unterkünfte).
Danach widmen wir uns unseren knurrenden Mägen und finden im Fandee Guest House und Restaurant den perfekten Platz. In gemütlicher Atmosphäre kann man sich hier mit anderen Reisenden austauschen und sich von den netten französischen Besitzern bewirten lassen.
Nach dieser Stärkung fühlen wir uns bereit die Umgebung von Tad Lo zu erkunden. Über kurze Strecken erreichen wir die nördlichen und südlichen Tad Lo Fälle, die sich über ein breites Kliff ins Flussbett stürzen. Oberhalb der nördlichen Fälle bestaunen wir zudem ab 16:30 Uhr, wie die Elefanten der Tad Lo Lodge gewaschen werden. Wir haben gelesen, dass es den Elefanten den Umständen entsprechend gut ergeht und sie lediglich für den Öko Tourismus eingesetzt werden, deshalb sehen wir zumindest einigermaßen begeistert bei der Waschung zu. Diese zahmen Riesen sind schon wirklich beeindruckend.
Durch die ganze Wanderei haben wir inzwischen richtigen Durst. Glückerlicherweise laufen uns just in diesem Moment Kathi und Lode wieder über den Weg, die unser Begehren nach einem isotonischen Sportgetränk teilen. Wir müssen nicht lange diskutieren, landen schnell wieder im Fandee Guest House, trinken das ein oder andere Bier und lassen diesen wunderbaren Tag in toller Atmosphäre ausklingen.
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Tag 2 Pakse Loop
Mit zugequollenen Augen treffen wir am nächsten Morgen Kathi und Lode zum Frühstück wieder. Der vorherige Abend wurde flüßiger als erwartet, aber man soll Feste nunmal feiern, wie sie fallen. Nach ausgiebigem Frühstück sind wir jedoch alle wieder auf dem Dampfer und besteigen erneut unsere Mopeds, um den Pakse Loop fortzusetzen.
Tad Soung Wasserfall
Da wir den Tad Soung Wasserfall am Vortag ausgelassen haben, fahren wir zu erst einige Kilometer zurück. Dort angekommen werden wir leider enttäuscht, da der Wasserfall wenn die Schleuse geschlossen ist extrem wenig Wasser führt. Das hat die Konsequenz, dass lediglich ein Rinnsal die eigentlich gewaltige Klippe hinab rieselt. Soweit wir wissen wird der Damm ab 16 Uhr geöffnet, sodass zu dieser Zeit vermutlich mehr Spektakel geboten ist. Zum Glück haben wir heute noch weitere Wasserfälle auf dem Programm.
Sinouk Coffee Resort
Also nichts wie zurück auf die Straße. Wir bügeln entspannt über die hügelige Landschaft und fühlen uns frei wie der Wind. Echte Biker eben! Durch kleine, ursprüngliche Dörfer bahnen wir unseren Weg zum Sinouk Coffee Resort auf Kilometer 117. Dieses ist ebenfalls für seinen hochwertigen Kaffee bekannt. Wir sind jedoch der Meinung, dass es eher für seinen überteuerten 0815 Kaffee bekannt sein sollte, denn uns haut der Kaffee leider nicht vom Hocker. Immerhin ist die Gartenanlage wirklich schön und läd auf jeden Fall zu einem Stop ein.
Tad Yuang Wasserfall
Nun aber zu besagten Wasserfällen. Auf Kilometer 164 erreichen wir das nächste Highlight des Pakse Loop – den Tad Yuang Wasserfall. Dieser 40 Meter hohe Wasserfall zählt definitiv zu den spektakulärsten, die wir bisher gesehen haben. Als wir unten am Auffangbecken stehen und uns die Gischt ins Gesicht bläst, spüren wir die unbändige Kraft dieses Wasserfalls. Rund um den Wasserfall sind die steilen Klippen grün bewachsen und sorgen neben Gänsehaut für echtes Wildnis Feeling.
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Tad Fane Wasserfälle
Mit dem Gefühl, dass uns heute nichts mehr beeindrucken kann, fahren wir anschließend zu den rund 3 Kilometer entfernten Tad Fane Wasserfällen. Dass unser Gefühl uns mächtig getäuscht hat, merken wir als wir den Viewpoint zu den Tad Fane Wasserfällen erreichen. Unfassbare 120 Meter stürzen die beiden Zwillingsfälle in die schier endlose Tiefe. In der tiefgrünen Schlucht hängt der Dunst und komplettiert dieses epische Wasserfall Gemälde.
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Zwar gibt es noch weitere Wasserfälle, wie den perfekt zum Baden geeigneten Tad Champi, leider macht uns aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Durch einen Mix aus Regen und Sonne tuckern wir die letzten 40 Kilometer zurück nach Pakse. Das letzte Wegstück ist, aufgrund mehrerer Baustellen, eine vielberfahrene Staubpiste. Der angehende Sonnenuntergang erschwert zudem die Sicht, sodass wir froh sind, als wir das letzte Teilstück heil überstehen.
✱ Tipps für den Pakse Loop ✱
Roller so früh wie möglich bei Miss Noy mieten (ab 6 Euro)
Infoabend bei Miss Noy um 18 Uhr
Für jedes Wetter gewappnet sein
Roller immer auf bewachtem Parkplatz abstellen
Tad Soung nach 16 Uhr besuchen
Elefantenbad um 16:30 Uhr oberhalb der Tad Lo Fälle
Eine Tankfüllung kostet 25 Kip
✱✱✱
Unterkünfte
Sabaidy 2 Guest House Pakse
Das Sabaidy 2 Guest House liegt nahe dem Zentrum und bietet einfache aber saubere Doppelzimmer und Dorms. Für 9 Euro die Nacht ist das Doppelzimmer mit Bad auch für den schmalen Geldbeutel geeignet. Zudem kann man sein Gepäck während des Loops dort verwahren.
Sailomyen Guest House
In Tad Lo checken wir im Sailomyen Guest House ein. Auch hier bezahlen wir 5 Euro die Nacht. Die Bungalows direkt über dem Fluss sind allerdings nicht mehr als eine Bambushütte. Dennoch haben sie Charme und erzeugen Adventure Feeling. Zudem sollte man kein Problem mit einem geteilten Plumpsklo haben. Soweit wir wissen, ist das Sailomyen Guest House aber die günstigste Bleibe in Tad Lo.
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Fazit
Rollerfahren macht einfach Spaß! Wenn dann noch eine außergewöhnliche Landschaft, ordentlich zu befahrene Straßen und gutes Wetter dazu kommen, gibt es wenig Schöneres. Wir genießen die beiden Tage jedenfalls ungemein und können euch nur ans Herz legen, ebenfalls auf den Pakse Loop zu gehen. Die einzigen Störfaktoren waren das wechselhafte Wetter und das schwer zu befahrende letzte Teilstück bis zurück nach Pakse. Ansonsten sind wir weiterhin begeistert von der atemberaubenden Vielfalt Laos. Das hatten wir sooo gar nicht erwartet!
Wir hoffen unser Reisebericht Pakse, hat euch gefallen :-) Kommentiert, liked oder pinnt diesen Beitrag gerne :)
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Fakten
- Anreise: Don Det – Pakse: Boot und Bus Kombo, 10 Euro p.P., buchbar überall in Don Det
- Unterkunft Pakse: Sabaidy 2 Guesthouse, DZ mit Bad 10 Euro, direkt am Busstop
- Unterkunft Tad Lo: Sailomyen Guesthouse, Bungalows für 10 Euro, basic aber mit Flussblick
- Roller mieten: Bei Miss Noy Motor Bike Rental, ca. 6 Euro Halbautomatik, 8 Euro Automatik
- Must See: Tad Yuang, Tad Fane
- Restaurant Tad Lo: Fandee Guesthouse, chillige Atmosphäre für Feierabendbier
- Tipp: Pakse Loop Infoveranstaltung bei Miss Noy Motor Bike Rental, täglich 18 Uhr
- Weiterreise: Nachtbus nach Thakkek (Aber das ist eine andere Geschichte)
5 Kommentare
Kati
9. Januar 2018 at 1:45Hallo ihr beiden,
Danke für den tollen und ausführlichen Bericht. Bisher wusste ich nur von dem Loop der in Thakhek startet und war unentschlossen, ob ich diesen machen solle oder nicht.
Dank eurer beiden bisherigen Berichte, weiß ich nun, dass ich direkt von Vientiane nach Pakse gehen werde, vorort den Loop fahre und danach weiter nach Don Si Phon ziehe,
um hoffentlich den Mekong in seiner schöneren Farbe sehen zu können. 😊
Vielen Dank und weiterhin eine schöne Zeit in Pai (Falls es euch dort kalt wird, dann empfehle ich euch eine heisse Schokolade mit Schuss im Art in Chai. Dort gibt es auch den besten Chai-Tee. Und das Restaurant daneben hat super leckere Currys!)!
Liebe Grüße Kati
Björn
9. Januar 2018 at 4:15Cool, freut mich, dass wir dir helfen konnten 🙂
Vielleicht gibst du uns dann mal Bescheid, ob der Mekong wirklich blau war 😀
Vielen Dank für die Tipps, werden wir natürlich mal auschecken!
Liebe Grüße und gute Reise
Björn
Marlena
14. Januar 2018 at 7:48Ich danke euch vielmals für diesen tollen Artikel! :) Seitdem ich das erste Mal vom Bolaven Plateau gehört hatte, wusste ich, dass ich den uuuunbedingt mal selbst abfahren möchte – Berichte im Internet dazu waren aber eher mau. Jetzt fühle ich mich gut gewappnet – muss ich nur noch nach Laos kommen. :D Klang, als ob ihr eine Menge Spaß dort gehabt hättet!
LG und safe travels, Marlena
herbb
20. Januar 2018 at 13:11Hallo ihr zwei,
interessanter Bericht mit vielen schönen Bildern. Tad Lo gehört für mich zu den Höhepunkten in Laos. Nur beim Sabaidy 2 muss ich widersprechen. Ich war im feb 2016 dort. Empfand es als abgewrackt und überteuert. Gepäck wurde keines eingelagert. Ich wurde ziemlich unfreundlich auf einen Aushang hingewiesen auf dem in englisch und französisch darauf steht dass sie das nicht machen.
https://www.servus-servus.de/entspannte-visaverlaengerung-fuer-laos/
Björn
21. Januar 2018 at 11:53Servus,
vielen Dank! Für uns zählt der Pakse Loop definitiv auch zu den Highlights in Laos. Bezüglich des Sabaidy Guest Houses kann ich bestätigen, dass es nicht mehr das Neuste ist, dafür war es sauber und die Gepäckverwahrung anscheinend kein Problem. Vielleicht haben sie diesbezüglich ja dazu gelernt.
Viele Grüße aus Myanmar
Björn