Reisebericht Kong Lor Höhle
Die Kong Lor Höhle oder auch Tham Kong Lo ist eine Höhle in der laotischen Provinz Khammuan. Die Höhle ist 7,5 km lang und kann nur per Boot durchquert werden. Teile der Höhle sind bis zu 90 Meter breit und 100 Meter hoch. Wäre es nicht so stockfinster könnte man unzählige Stalaktiten- und Kalkstein-Formationen bestaunen. In unserem Reiseführer wird die Höhle als eines der Highlights in Laos angepriesen und da wir bis dato noch keine Höhle besucht haben, steht ein Besuch in dieser fest. Wie es uns gefallen hat und ob wir es auch zu unseren Highlights in Laos zählen erfahrt ihr im folgenden Reisebericht Kong Lor Höhle.
Anreise
Nun, sagen wir es wie es ist, die Höhle liegt am Arsch der Welt. Die meisten Reisenden besuchen die Tham Kong Lo im Rahmen eines Motorrad Loops der in Thakkek beginnt und vier Tage durch das Hinterland Laos führt. Da unsere Zeit in Laos knapp ist und wir keine vollen vier Tage opfern wollen, kommt dieser Ausflug nicht in Frage. Die Höhle wollen wir aber trotzdem besuchen. Wie man also von Pakse direkt zur Höhle kommt erläutern wir nun. Eins können wir vorwegnehmen, die Anreise war höchst anstrengend und hat uns den ein oder anderen Nerv gekostet.
Von Pakse zur Kong Lor Höhle
Von Pakse ging es direkt nach unserer Rückkehr vom Loop mit dem Nachtbus nach Thakkek. Die Fahrt verging schnell und so waren wir bereits um 2 Uhr Nachts am Busbahnhof in Thakkek. Von hier wollten wir nun auf direktem Wege weiter in Richtung Höhle, aber um 2 Uhr Nachts geht auch am Busbahnhof Thakkek nicht mehr viel. Wir sind also gezwungen zu bleiben und checken in die schlimmste Unterkunft unserer gesamten Weltreise ein. Ein Wunder, dass wir hier überhaupt Schlaf gefunden haben.
Schlecht gelaunt ging es am nächsten Tag weiter. Direkt am Busbahnhof wurde uns ein weiteres Hindernis gestellt. Von hier zur Höhle gibt es keine direkte Verbindung. Wir sollen doch einen Bus in Richtung Vientiane nehmen, ungefähr auf der Hälfte abspringen und von dort dann einen Bus nach Khoun Kham nehmen. Aus dem Mund des Schalterangestellten hörte sich das ziemlich easy an, also schlagen wir zu. Das die Dinge in Laos anders laufen sind wir bis dahin ja schon gewohnt.
Als wir 4h später an einer Hauptstraße aus dem Bus „geschmissen“ werden sind wir doch ein wenig skeptisch. Kein Bus, kein Office, nur ein kleiner Imbiss der uns freundlicherweise einen Platz anbietet und uns in schlechtem Englisch mitteilt, dass wir hier warten sollen. Und, oh Wunder, 1h später hält direkt vor unserer Nase ein Bus, der uns auf direktem Wege nach Khoun Kham bringt.
Lange Rede kurzer Sinn, wo ein Wille da ein Weg und abwarten und Tee trinken ;-)
P.S. Von Vientiane ist es um einiges einfacher. Hier steigt man in den Bus in Richtung Vietnam. Dieser Bus fährt meist direkt durch Khoun Kham und hält hier meist auch.
Unterkunft Khoun Kham
Unser Nachtlager schlagen wir wie bereits erwähnt in Khoun Kham auf. Man könnte sich prinzipiell auch direkt in Kong Lor einnisten und wäre dann in unmittelbarer Nähe zu der Höhle. Da wir am nächsten Tag eine große Rolletour machen wollen, kommt uns das 45 km entfernte Khoun Kham aber gerade recht.
Leider, leider, leider wissen wir nicht mehr wie unser Guesthouse hieß, aber eins sei euch gesagt, Khoun Kham bietet für seine sehr niedrige Touristenfrequenz eine unglaublich hohe Anzahl an Guesthouses und Homestays. Unser Guesthouse befand sind parallel zur Hauptstraße im Stadtzentrums Khoun Khams. Für ein Doppelzimmer mit Badezimmer haben wir 5€ gezahlt.
Rollertour zur Kong Lor Höhle
So, nun aber zum eigentlichen Grunde unseres Besuches – die Kong Lor Höhle. In unserer Unterkunft mieten wir uns einen Roller für unglaubliche 8€, bis dato das meiste Geld, das wir für einen Roller locker machen mussten.
Von Khoun Kham zur Kang Lor Höhle führt genau eine Straße und die hat es in sich. Rechts und links ragen stachelige Karstberge nach oben, die eine so dominate Wirkung haben, dass sie fast ein wenig Angst machen. Die schier endlos lange Straße führt vorbei an kleinen Dörfern und Kuhweiden, wobei sich Mensch und Tier mehr auf der Straße als in ihren eigenen Revieren aufhalten. Die Straße flimmert, die Sonne ist stark und die Luft dick. Wir fahren also mit gemächlichem Tempo vorbei an Rindern, Büffeln, Gänsen, Ziegen und haufenweise spielenden Kindern, die uns alle ein erfreutes „Hello“ zurufen.
Wir sammeln so viele Eindrücke, dass die 1,5h vorbeigehen wie im Schlaf und plötzlich stehen wir vor dem großen Eingangstor zur Höhle. In Thakkek gilt gleiches wie in Pakse, den Roller sollte man stets für ein paar Cent unter Beobachtung parken. Am Eingangstor muss man zudem 2€ pP zahlen um generellen Einlass zu erhalten. Am Ticketoffice zahlt man dann weitere 11€ pro Boot für die eigentlichen Höhlenbesichtigung. Danach bekommt man eine Schwimmweste, Stirnlampe und wenn nicht dabei ein Paar FlipFlops ausgehändigt.
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Kong Lor Höhle
Nachdem wir uns mit Schwimmweste, Stirnlampe und FlipFlops bewaffnet haben, werden wir von einem älteren Herren in Empfang genommen der uns mit einem Kopfnicken zu verstehen gibt, dass wir ihm folgen sollen. Nach einem 10-minütigen Marsch durch die gnadenlose Mittagssonne kommen wir am Bootsanleger an, der sich direkt am Eingang der Höhle befindet. Es ist dunkel, kalt und feucht. Björn und ich schauen uns an „Oh je, worauf haben wir uns da nun wieder eingelassen“.
Nun gibt es aber kein zurück mehr und wir nehmen in unserer kleinen Nussschale platz. Unser Guide macht den Motor an und tuckert los, immer kleiner wird der Höhleneingang bis er schließlich zu einem stecknadelkopfgroßen Lichtpunkt schwindet. Umso kleiner der Eingang umso größer wird meine Angst, nicht nur die Dunkelheit macht mir zu schaffen auch die riesigen Steinformationen die von der Decke hängen und meiner Meinung nach jede Sekunde auf uns herab fallen könnten machen mir Sorgen.
Nach 10 Minuten wird es plötzlich wieder heller und meine Laune ändert sich schlagartig. Mitten in der Höhle ist ein kleiner Abschnitt beleuchtet und ein beschildeter Pfad führt vorbei an wunderschönen Kalksteinformationen. Wir sind beeindruckt. Am anderen Ende des Weges wartet bereits unser Boot auf uns, wir steigen zu und die Geisterfahrt durch die Höhle geht weiter und meine Beklemmungen beginnen von vorn. Als wir 20 Minuten später das Ende der Höhle erreichen würde ich am liebsten einen Freudensprung machen, bis mir einfällt, dass wir für den Rückweg genau die gleiche Strecke fahren werden.
Der Abschnitt nach der Höhle ist wunderschön, die Berge ragen rechts und links nach oben und sind mit dichtem Dschungel bewachsen. Als wir dann noch an einer großen Horde Wasserbüffel vorbei schippern, die gerade ein Bad nehmen flippen wir total aus. Dieser Abschnitt gefällt uns viel mehr als die Höhle selbst. All das Jammern hilft nichts, das Boot macht kehrt und wir tuckern zurück in die Hö(h)lle. Augen zu und durch. Nach unendlichen 30 Minuten erreichen wir den Eingang und wie als wäre ich gerade aus dem Gefängnis ausgebrochen stürme ich hinaus ins Freie. Björn teilte übrigens meine Gefühle, wenn auch nicht in dem dramatischen Ausmaß.
Erkenntnis des Tages: Wir sind definitv keine Höhlenmenschen.
Vor der Höhle knipsen wir noch ein paar Fotos, schwingen uns danach wieder auf unseren Roller und genießen nocheinmal die wunderschöne Strecke zurück nach Khoun Kham.
Fazit
Gollum, Vampire oder Spinnen würden sich in den dunklen Hallen der Höhle wohl pudelwohl fühlen. Wir waren zwar einerseits fasziniert über die Ausmaße die so eine Höhle annehmen kann, andererseits verursachte die Dunkelheit und Kälte jedoch mehr Beklemmungen als Entzücken. Es ist unglaublich wie schnell man den blauen Himmel, Tageslicht und Geräusche vermisst.
Der Ausflug hat sich trotzdem gelohnt. Ohne die Höhle wären wir nie nach Khoun Kham gefahren. In diesem kleinen Dorf ticken die Uhren langsamer und man wird zurückversetzt in eine Zeit, in der Stress und Hektik noch keine Rolle spielen. Innerhalb von 2 Tagen kommen wir total zur Ruhe. Zudem liegen Höhle und Dorf in wunderschöner Umgebung, für die es sich alleine gelohnt hat diesem Ort einen Besuch abzustatten. Wir können uns gut vorstellen hier noch einmal zurück zu kehren, um den kompletten vier Tages Loop zu unternehmen.
Wir hoffen, dass wir euch mit unserem Reisebericht Kong Lor Höhle nicht total abgeschreckt haben :-P. Wer von euch war denn schon einmal dort und möchte seine Erfahrungen teilen? Über ein Kommentar würden wir uns freuen :-)
Weiterreise
Die Abreise von Khoun Kham gestaltet sich wesentlich einfacher als die Anreise. Jede Stunde fährt ein Bus durch Khoun Kham und sammelt alle auf, deren Ziel in Richtung Vientiane liegt. Wir hopsen also morgens um 8 Uhr in den Bus und 5h später befinden wir uns in der Hauptstadt Laos. So einfach kann es also sein. In Vientiane bleiben wir lediglich einen Nacht, es zieht uns wieder in die Natur. Am folgenden Tag nehmen wir also den Bus nach Vang Vieng. Wie es uns in der einstigen Tubing- und Partyhochbuch gefallen hat, findet ihr in unserem Reisebericht Vang Vieng.
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Fakten
- Thakkek nach Khoun Kham: Roller (z.B. Vier Tages Loop)
- Thakkek – Khoun Kham: Bus Richtung Vientiane, austeigen in Vieng Kham, weiter mit dem Bus nach Khoun Kham/Kong Lor (ca. 6h, 10€ pP)
- Unterkunft: Direkt vor Ort gibt es viele Unterkünfte ab 5€ für Doppelzimmer mit Bad
- Khoun Kham – Kong Lor Höhle: 45km, ca. 1,5h
- Roller mieten: 8€ mit voller Tankfüllung
- Eintritt Höhle: 11€ pro Boot (3-4 Leute pro Boot)
- Dauer Höhlenfahrt: 2h
- Unser Tipp: Limestone Peaks Lookout (10km vor Khoun Kam)
- Khoun Kham – Vang Vieng: 7€ pP, 5-6h (direkt vor Ort buchbar)
4 Kommentare
herbb
4. Februar 2018 at 16:33Hallo, schöner Bericht über die Höhle. Meine Anreise war etwas einfacher aber vielleicht auch etwas anstregender. Ich bin auch kein Höhlenmensch. Aber die Kong Lor hat mit gut gefallen.
lg herbb
Björn
5. Februar 2018 at 9:24Ja war auf jeden Fall beeindruckend. Diese unglaubliche Größe. Aber wenn man dann zurück ans Tageslicht kehrt, ist es auch nicht verkehrt :D.
Viele Grüße Björn
herbb
5. März 2018 at 21:09Hallo Björn,
ich hab mit euch gegruselt. Meine Unterkunft in Vieng Kham war auch nicht für „schöner wohnen“ gedacht. Aber die Höhle entschädigt dann wieder.
gruß
herbb
herbb
5. März 2018 at 21:11Übrings, in Ulm war ich auch schon mehrmals mit dem Fahrrad