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Ipoh – Die Schöne Unbekannte

Reisebericht Ipoh

Reisebericht Ipoh

Ipoh zählt zu den größten Städten Malaysias und ist die Hauptstadt des Bundesstaates Perak, dennoch hat die Tourismusbranche bisher kaum Notiz von der Stadt genommen. Auch für uns sollte Ipoh mehr eine Durchgangsstation, als ein Reiseziel sein. Doch als wir erst einmal dort waren, überraschte uns die Schöne Unbekannte mit ihrer Vielfalt und ihrem Charme. Reisebericht Ipoh.

Nachdem Malakka die Messlatte für den Rest Malaysias recht hoch gelegt hat, sind unsere Erwartungen an Ipoh nicht allzu groß. Ein paar ruhige Tage wollen wir dort verbringen, bevor die Reise weiter in Richtung Georgetown und Cameron Highlands geht. Warum die Stadt definitiv einen Besuch wert ist, lest ihr nun in unserem Ipoh Reisebericht.

 

Anreise

Der Bus hat sich als Fortbewegungsmittel bewährt. Aber eines sollten wir vielleicht anmerken. Bei beiden Busfahrten über die Mittagszeit haben wir einen langen Stopp eingelegt. Wir sind uns nicht sicher, ob das die Mittagspause der Fahrer ist oder ob dieser Stopp immer eingelegt wird. Jedenfalls haben wir uns jeweils ca. 45 Minuten an einer Autobahnraststätte gelangweilt. Nur damit ihr euch nicht wundert.

Auch sonst ist die Fahrt von Malakka nach Ipoh nicht die Kürzeste. Wir brauchen rund fünf Stunden, um an unser Ziel zu gelangen. Aber naja, finally, mit großer Pause, sind wir da!

 

Unterkunft

Es ist garnicht so einfach wirklich günstige Unterkünfte in Malaysia zu finden. Zumindest wenn man gerne ein Doppelzimmer hätte, liegt das Preisniveau definitiv über dem von Thailand und Indonesien. Immerhin billiger als Singapur :P. Das hatten wir vor unserer Ankunft in Malaysia, ehrlich gesagt, nicht auf dem Zettel. Vor allem in Gegenden in denen der Tourismus noch nicht so stark boomt, sind wir davon ausgegangen günstige Unterkünfte zu finden.

Unser Budget liegt zusammen normalerweise bei maximal 12 Euro pro Nacht. Das wird auf Dauer nicht einzuhalten sein in Malaysia. Immerhin haben wir in Ipoh eine interessante Abwechslung gefunden.

Container Hotel Ipoh

So sehen wohl die Unterkünfte der Zukunft aus. Das wirklich schicke Container Hotel Ipoh bietet kleine Schlafkammern in großen Schlafsälen. Jeder hat seine eigene Box, die man mit einem Rollo zuziehen kann. Das Konzept ist wirklich interessant und funktioniert echt gut. Pro Box gibt es zudem ein Schließfach. Stylische Gemeinschaftsbäder stehen ebenfalls zur Verfügung.

Für rund 12 Euro die Nacht (Tadaa, im Budget) haben wir uns eine Doppelbettkammer gebucht und fühlen uns von Anfang an wohl. Wenn überhaupt können wir uns über die recht kühle Atmosphäre beschweren. Das Hotel hat nichts von einem Hostel, das heißt man kommt kaum in Kontakt mit anderen Reisenden.

Ah doch, da war noch was. Es gibt kein Frühstück. Das heißt man muss seinen Allerwertesten erstmal aus dem Hotel bewegen, um etwas in den Magen zu bekommen.

Container Hotel Ipoh

Das Container Hotel von außen

 

günstige Unterkunft Ipoh

Unsere kleine Box im Container Hotel Ipoh

 

Aktivitäten

Um herauszufinden, was man in Ipoh so entdecken kann, haben wir auch erstmal nach Reiseblogs gesucht, die uns vielleicht ein wenig Ipoh Sightseeing Input geben können. Dabei sind wir auf den Ipoh Reisebericht von Love and Compass gestoßen, der uns wirklich weiter geholfen hat. Danke an dieser Stelle.

Nun aber zu unseren Aktivitäten in Ipoh. Was kann man machen? Was gibt es zu sehen?

Street Art Tour

Die Stadt hat sich in den letzten Jahren zu einem kleinen Street Art Mekka entwickelt. Wenn man mit offenen Augen durch die Straßen läuft, entdeckt man immer wieder kleine und große Murals. Es gibt sogar eine ganze Street Art Straße in Ipoh, die unter anderem in Maps.me zu finden ist.

Wie wir schon häufiger erwähnt haben, sind wir absolute Street Art und Graffiti Fans, von daher können wir eine kleine Entdeckertour in Sachen Street Art nur empfehlen.

Generell scheint sich in Malaysia eine aktive und kreative Street Art Community zu entwickeln, denn man entdeckt immer wieder spannende Kunstwerke. Hier eine kleine Auswahl der Pieces in Ipoh. Weiter unten folgen dann noch ein paar Weitere.

Street Art in Ipoh

ein Kolibri – Künstler unbekannt

 

Street Art Malaysia

Hier sehen wir Bruce Lee, im Hintergrund eine kunstvolle Wandmalerei

 

Street Art in Ipoh

Eines unserer Lieblingespieces – Kennt jemand den Künstler?

 

Ipoh Heritage Walk

Ipoh hat auch architektonisch einiges zu bieten. Schon bei einem gemütlichen Spaziergang durch die Stadt, fallen einem immer wieder imposante Kolonialgebäude auf. Um diese in einer möglichst praktischen Reihenfolge abzuklappern, gibt es den Ipoh Heritage Walk. Die Karte mit allen Sehenswürdigkeiten erhält man in der Tourist Info, im Hotel oder findet sie gegebenenfalls auch im Internet. Und tada, auch hier!

Wir müssen zugeben den Walk nicht vollständig gemacht zu haben, aus Gründen von Faulheit. Aber die Gebäude, die wir entdeckt haben waren wirklich imposant. Am spektakulärsten dürfte dabei aber defintiv das historische Bahnhofsgebäude sein. Strahlend weiß, mit einem herrlichen Vorplatz, präsentiert es sich stolz wie eh und je. Leider gilt hier aber, außen hui, innen pfui.

Ipoh Heritage Walk Karte

Der Ipoh Heritage Trail

 

Ipoh Clock Tower

Hannah vor historischer Kulisse

 

historischer Bahnhof in Ipoh

Björn mit unserem neuen Maskottchen vor dem historischen Bahnhof

 

Mosque Ipoh

Die schöne Moschee aus der Wende zum 20. Jahrhundert

 

Altstadt Ipoh

Nun haben wir es ja schon ein paar mal anklingen lassen. Die Altstadt von Ipoh ist ein kleiner Hingucker. Überall findet man hippe Cafés und Restaurants. In den vielen Gassen haben sich kleine Shops niedergelassen, die jede Menge Souvenirs und andere handgefertigte Kleinigkeiten verkaufen. Diese unterscheiden sich erfreulicherweise deutlich von dem, was wir sonst bisher so auf den Märkten Malaysias entdeckt haben.

Aber Achtung, auch hier schließen die meisten Läden um 17 Uhr. Das heißt man muss wohl oder übel während der Tageshitze auf Erkundungstour gehen. Sweat!

Altstadt Ipoh

Einfach schön, hier durch die Straßen zu schlendern

 

Ipoh Altstadt

Eine der vielen Gassen

 

Altstadt Ipoh

Kleiner Markt beim Plan B Café

 

Kek Look Tong Tempel

Da wir jetzt genug von der Innenstadt geschwärmt haben, wird es Zeit auch auf die Umgebung Ipohs einzugehen. Denn auch landschaftlich ist Ipoh schön gelegen. Eine grüne Hügellandschaft umgibt die Stadt. Diese bietet das perfekte Setting für mystische Tempelanlagen.

Einer davon ist der Kek Look Tong Tempel. Ähnlich wie bei den Batu Caves in Kuala Lumpur, handelt es sich um einen Tempel der in eine gigantische Höhle gebaut ist. Die markanten Steinformationen in der Höhlenhalle sind wirklich sehenswert. Aber auch dahinter verbirgt sich ein kleiner Schatz. Denn durchquert man die Halle, landet man in einem liebevoll angelegten chinesischen Garten mit zwei Seen, auf denen etliche Lotusblumen schwimmen. Es herrscht eine angenehme Ruhe und es ist kaum etwas los. Das genießen wir.

Kek Look Tong Tempel

Coole Aussicht am Kek Look Tong Tempel

 

Kek Look Tong Tempel

Viele dieser Figuren säumen die Wege durch den Garten des Kek Look Tong Tempels

 

Tempel Ipoh

Hannah und Globie auf dem Weg durch die mächtige Tempelhalle

 

Eigentlich stand ein weiterer Tempel auf dem Programm. Der Sam Poh Tong Tempel. Aus uns unerklärlichen Gründen konnten wir diesen, oder zumindest die Bilder die wir gesehen hatten, nicht ausfindig machen. Stattdessen sind wir eine dreiviertel Stunde durch eine mehr oder eher weniger schöne Tempelanlage geirrt, ohne einen wirklichen „Aha“ Effekt. Schade eigentlich.

Sam Poh Tong Tempel

Hannah vor dem Tempelteich

 

Tempel Ipoh

Hier hängen wohl Wünsche? Oder Danksagungen? Wer weiß es?

 

Ipoh Tempel

Schön in die Natur integriert

 

Für die Fahrt zum ersten Tempel haben wir uns ein Uber bestellt. Wie wir von dort weiterkommen sollten wussten wir zuerst nicht. Glücklicherweise hat der Fahrer seine Dienste angeboten und war so nett uns dort wieder abzuholen und zum nächsten Tempel zu fahren. Wir müssen es immer wieder sagen – die Leute in Malaysia sind sooo wahnsinnig nett, wir sind begeistert!

 

Restaurant Tipps

Fleißige Entdecker haben natürlich auch einen ordentlichen Hunger. Diesen kann man wunderbar in einem dieser Restaurants stillen. Auch Tipps für einen kleinen Snack sind wie immer dabei.

Sri Ananda Bahwan Ipoh

Das Sri Ananda Bahwan. Eines der wenigen Restaurants der Altstadt, das abends geöffnet hat. Und dazu noch ein sehr gutes. Wir empfehlen euch den Bryani Reis, das Naan Brot und die Rotis. So lecker! Und das alles zu den gewohnt günstigen Preisen. Wir waren hier im Prinzip jeden Abend essen, aus Mangel an Alternativen und weil das Essen uns echt geflasht hat.

Big Bowl Ramen Ipoh

Wir gönnen uns nur die kleine Version, von dem was das Big Bowl Ramen als Spezialität anbietet. Das sind nämlich riesige Ramen Bowls. Der Name ist also Programm. Wir sind allerdings nur mittags hier und nicht übermäßig hungrig. Am Tisch neben uns essen vier Chinesen gemeinsam an einem der Mega Bowls. Sieht lecker aus. Die kleinen Varianten sind es ebenfalls.

Nelly Café Ipoh

Eine Frühstückskultur wie in Deutschland gibt es leider nicht, dafür wird schon am Morgen recht deftig gegessen. Ein typisches Gericht, dass morgens angeboten wird, ist Nasi Lemak. Dabei handelt es sich um Kokosnussreis, begleitet von verschiedenen kleinen Spezialitäten, wie Tofu, Mini Sardellen in Chilisoße, gebratene Erdnüsse, Papaya Salat, Bohnen, Ei usw..

Wenn ihr euch daran nicht stört, dann könnt ihr euer Frühstück ohne Bedenken in Nellys Café einnehmen. Hier sitzt man wirklich gemütlich und spart auch ein paar Ringit im Gegensatz zu den anderen Bars und Cafés in der nahen Umgebung.

Happy Eight Cafe Ipoh

Das Happy Eight Café nutzen wir, um eine kleine Pause einzulegen. Die Preise sind etwas höher, als man sie sonst kennt. Allerdings ist auch das Café wirklich wunderschön dekoriert und mit Pflanzen verziert. Im schattigen Garten gönnen wir uns einen Kuchen und einen Cappuchino. Lecker!

Achtung, der Oreo Cake ist nicht so der Hit. Vielleicht einen anderen auswählen.

Cafes in Ipoh

vorne lecker, hinten naja

 

happy eight ipoh

der chillige Außenbereich im Happy Eight

 

Fazit

Man merkt deutlich, dass Ipoh touristisch noch nicht erschlossen ist. Zwar läuft man hier und da anderen Reisenden über den Weg, die klassischen Urlaubstouristen trifft man hier aber nicht. Natürlich merkt man es auch daran, dass die Stadt nach 17 Uhr fast wie ausgestorben ist. Bis auf ein paar wenige Restaurants, klappen quasi die Bordsteine hoch. Auch die Suche nach Alkohol und/oder Bars ist nahezu vergeblich.

Das alles ist aber nicht weiter schlimm. Man muss ja nicht immer die Nacht zum Tag machen. Man steht am Besten früh auf und lässt sich vom Charme der Stadt einlullen. War man dann den ganzen Tag fleißig am Entdecken, freut man sich abends auch wieder auf sein Bett.

Uns hat Ipoh sehr gut gefallen. Insgesamt haben wir hier drei Tage verbracht, bevor es in Richtung Georgetown weiterging. Die drei Tage waren die perfekte Aufenthaltsdauer, um die Stadt in Ruhe zu erkunden. Wir konnten hier wunderbar ausspannen und haben die Ruhe in Ipoh wirklich sehr genossen. Daumen hoch für Ipoh :).

 

Fakten

  • Von Malakka nach Ipoh sind wir 5h mit dem Bus gefahren und haben 6€ pP gezahlt. Die Busgesellschaft war Cepat & Cekap Express.
  • Busse in Malaysia kannst du online buchen unter: busonlineticket.de oder easybook.de 
  • Vom Busbahnhof Ipoh kannst du entweder mit dem Taxi oder mit Uber (ca. 2,5 €) in die Innenstadt gelangen
  • Beste Lage: Rund um den Kongheng Square Market, Little India
  • Budget Hostel: Container Hostel zentraler geht nicht, 12€ für ein Doppelbett im Dorm, gute Dorms aber sehr steriles Hostel.
  • Gut Shoppen kann man in: Kongheng Square Market
  • Gutes und leckeres Streetfood: Sri Anandan Bahwan, Big Bowl, Nelly Cafe
  • Coole und günstige Bar: In Ipoh ist abends tote Hose und fast alles hat zu
  • Ein hippes Cafe in Ioph: Plan BHappy Eight Cafe
  • Bier ist teuer in Malaysia (1,50€ für 0,33 und 3€ für 0,5)
  • Highlights Ipoh: Altstadt, Kongheng Square market, Heritage Walk
  • Von Malakka nach Ipoh: 5h, 6€ pP
  • Von Ipoh nach Georgetown:4h, 4€ pP
Tempel Ipoh

Ein Höhlenmensch im Kek Look Tong Tempel – faszinierend!

 

Kek Look Tong Tempel

Garten im Kek Look Tong Tempel

 

Street Art Ipoh

Street Art in Ipoh

 

Street Art in Ipoh

Ein weiteres Mural in Ipoh

 

Street Art in Ipoh - Albert Einstein

Zwei Ulmer in Ipoh – Björn und Albert – wer ist wer?

 

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