Reisebericht Inle Lake
Ein 17 Hektar großer See, kleine Kanäle die insgesamt 17 Dörfer miteinander verbinden, Fischer die per Einbeintechnik ein Boot rudern und schwimmende Erntefelder. Wir sind angekommen am Inle Lake, besser gesagt in Nyaung Shwe, dem größten Ort der Inle See Region. Nach Bagan ist der Inle Lake wohl das zweitbekannteste Highlight Myanmars. Keiner der in diesem Land Urlaub macht kommt ohne ein Bild der Einbeinruderer zurück nach Hause. Auch wir möchten sie sehen, genauso wie die ganze Inle Lake Umgebung. Dafür nehmen wir uns eine ganze Woche Zeit. Was wir dort erlebt haben und wie es uns gefallen hat, erfahrt ihr nun in unserem Reisebericht Inle Lake.
Anreise
Von Bagan reisen wir zunächst weiter in das 3h entfernte Mandalay und verweilen hier für ein paar Tage. Björn ist immer noch ein wenig angeschlagen daher unternehmen wir hier nicht viel. Einen Artikel über Mandalay gibt es von daher leider nicht. Ein kurzes Resumee möchten wir trotzdem ziehen – staubig, dreckig, chaotisch – das sind die ersten und leider auch die einzigen Gedanken die mir zu Mandalay einfallen. Wir sind daher recht froh als wir die Stadt wieder verlassen. In unserem hiesigen Hotel buchen wir einen Nachtbus in das 8h entfernte Nyaung Shwe, der Verwaltungsstadt des Inle Lakes.
Um 18 Uhr werden wir von einem Taxi abgeholt und zum Busbahnhof Mandalays gefahren. Diesen verlassen wir anschließend um 22 Uhr per JJ Express in Richtung Inle Lake. Die Fahrt vergeht schnell und bereits nach 7h erreichen wir die Innenstadt Nyaung Shwes. Es ist also 5:00 Uhr morgens, als wir den Bus verlassen und in Richtung unseres nicht weit entfernten Hotels laufen. Dort angekommen lernen wir die burmesische Gastfreundschaft erneut schätzen. Denn mal wieder dürfen wir sofort in unser Hotelzimmer einchecken und bekommen auch hier wieder ein leckeres Frühstück serviert.
Unterkunft
Sweet Inn
Wie bereits oben erwähnt überzeugt das Sweet Inn von der ersten Sekunde an und das für keinerlei Aufpreis oder dergleichen. Unser bezogenes Zimmer ist riesengroß und diesmal haben wir sogar ein eigenes kleines Badezimmer. Beim Frühstück kann man zwischen drei Optionen wählen – Pancakes, Shan Nudelsuppe oder Ei mit Toast. Dazu sitzt man in wunderbarer Kulisse direkt am Fluss. Pro Nacht zahlen wir für das Sweet Inn gerade mal 12,00€, was vergleichbar zu unseren restlichen Hotels in Myanmar wirklich sehr günstig ist.
Mingalar Inn
Nicht nur unserer Aufenthalt in Myanmar neigt sich dem Ende zu, sondern unsere gesamte Weltreise lässt sich mittlerweile an zwei Händen abzählen. Wir möchten es uns also nochmal gut gehen lassen und buchen uns für 2 Tage in ein etwas besseres Hotel mit – ganz wichtig – einem Swimming Pool ein. Wir beziehen ein schönes Zimmer und entspannen tagsüber an dem äußerst sauberen und schönen Pool. Das Frühstück ist massiv und so wird täglich, Toast, Pancake, Ei, Avocado und Früchte gereicht. Wir leben also wie die Könige und das gefällt uns gut! Im Mingalar Inn zahlen wir übrigens gerade einmal 20€ pro Nacht und sind mal wieder geplättet wie viel Service man doch in Südostasien für wenig Geld bekommt!
Aktivitäten
Boots Tour Inle Lake
Die Hauptattraktion des Inle Lakes ist der Inle Lake selbst, bzw. all die Dinge, die an oder auf dem Wasser stattfinden. Um dies hautnah zu erleben macht man am besten eine private Bootstour, die einen zu all den Orten bringt, die man gesehen haben sollte. Solch eine Tour kann man überall in Nyaung Shwe buchen, denn prinzipiel jeder besitzt hier ein Boot und bietet eine solche Tour an. Es ist daher auch nicht selten, dass man mehrmals am Tag auf der Straße angesprochen wird. Wir buchen unsere Bootstour direkt in unserem Hotel. Dort werden wir gefragt, was wir genau sehen wollen und zu welcher Tageszeit wir abgeholt werden wollen.
Am nächsten morgen um 4:30 Uhr werden wir von einem netten Ehepaar abgeholt. Platz genommen auf dem Boot werden wir sofort in warme Decken eingepackt, denn es ist eisig kalt. Die Fahrt geht los und im aufgehenden Licht steuern wird durch einen großen Kanal in Richtung Inle Lake. Nach ca. 25 min erreichen wir den ersten Stopp. Unser Fahrer hält mitten im See, schaltet den Motor aus und reicht uns zwei Tüten. Darin befindet sich ein vom Hotel vorbereitetes Frühstück. Wir sitzten also mitten auf dem Inle Lake in einem kleinen Boot, essen leckere, warme Pancakes und sehen der Sonne dabei zu wie sie sich langsam ihren Weg über den Berg erarbeitet. Ein Sonnenaufgang der Superlative!
Die Fahrt geht weiter, wir verlassen den See und steuern ein kleines Dorf an. Dort machen wir Halt an einer Silberfabrik bei der wir anschließend eine Führung bekommen. Natürlich alles ein wenig mit der Absicht am Schluss etwas verkaufen zu können. Und tatsächlich gibt es hier wirklich einige schöne Schmuckstücke zu erwerben, aber bekanntlich waren Björn und ich ja zu dem Zeitpunkt knapp bei Kasse.
Wir setzen die Fahrt fort und kommen wenig später bereits beim nächsten Stopp an – Indein Stupa Complex. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich um Stupas aber nicht nur eine sondern ein ganzer „Garten“ voller Stupas. Ein toller, mystischer Ort wären dort nicht viele, sehr gefährlich aussehende Hunde die ein tollwutartiges Verhalten an den Tag legen. Etwas verängstigt verlassen wir also den Stupagarten in Richtung Flusspromenade. Hier wartet bereits unser Bootsführer, bereit uns ans nächste Ziel zu bringen. Fühlt sich heute alles ein bisschen an wie „Aussteigen – Foto machen – nächster Stopp“.
Wir steuern das zweitletzte Ziel des heutigen Tages an, eine Lotus- und Stofffabrik. Auch hier bekommen wir eine komplette Führung, die uns Schritt für Schritt in die Stoff- und Textilverarbeitung einweist. Wir sind geplättet wie viele Steps sich doch tatsächlich hinter einem Stück Schal oder einem Longy verstecken. Die teuren Preise überraschen uns daher gar nicht.
Das letzte Ziel ist der Besuch eines großen Tempels um den sich eine Art Souveniermarkt gebildet hat. Wir drehen eine kleine Runde, merken aber relativ schnell, dass unsere heutige Auffassungsgabe am Limit ist. Wir steigen zurück ins Boot und geben unserem Fahrer das Signal zurück nach Nyaung Shwe zu fahren. Enttäuscht startet er den Motor, er hatte wohl noch ein paar Stopps geplant :-D
Bei der Rückfahrt passieren wir dann übrigens noch einige der berühmten Einbeinruderer und haben schlussendlich auch ein Bild von diesen mit in unserem Gepäck.
Fazit des Tages – großartig, aber anstrengend!
Fahrradtour
Eine tolle Möglichkeit das Umland des Inle Lakes kennenzulernen ist eine Tour mit dem Fahrrad. Viele andere Möglichkeiten gibt es auch nicht, denn Roller fahren darf man hier als Tourist nicht. In der ganzen Stadt verteilt gibt es Bikeshops, die für wenig Geld Fahrräder verleihen.
Wir unternehmen insgesamt zwei Fahrradtouren. Die erste starten wir direkt von unserer Unterkunft Sweet Inn und fahren von dort in das 11km entfernte Örtchen Kaung Daing. Ab und zu fahren wir links oder rechts ab um etwas in das wahre Leben der burmesischen Kleinfamilie einzutauchen. Auf ca. halber Strecke befindet sich zudem ein über Treppen begehbarer Viewpoint der einen schönen Blick über Nyaung Shwe und die Umgebung gibt.
Die zweite Fahrradtour schickt uns in die komplett entgegengesetzte Richtung nach Maing Thauk. Das kleine Dorf ist nicht besonders schön, beherbergt aber ein kleines Sightseeing Highlight – die Maing Thauk Bridge. Die alte Holzbrücke ist eigentlich ein Steg und bietet eine tolle Kulisse über den See und die Floating Gardens. Eine alte Dame im Boot kommt auf uns zugerudert und bietet uns für 1$ eine kleine Rundfahrt durch die schwimmenden Gärten und Dörfer an.Wir überlegen nicht lang und hopsen in ihr kleines, sehr wackeliges Boot. Die anschließende Fahrt ist herrlich entspannend und erlaubt uns zahlreiche Einblicke in das Leben auf dem See. Genau danach haben wir gesucht und sind froh per Zufall darauf gestoßen zu sein. Nach 30 Minuten kehren wir zurück zur Brücke und setzten unsere Fahrradtour fort.
Es ist bereits Nachmittag und die Sonne nähert sich langsam dem Horizont, es ist also Zeit sich ein schönes Plätzchen für den Sonnenuntergang zu suchen. In Nyaung Shwe gibt es dazu zwei sehr schöne Möglichkeiten. Die eine ist das Red Mountain Estate, eine von zwei Weinereien Myanmars, die sich auf einem kleinen Berg südlich Nyaung Shwes befindet. Dort oben hat man anscheinend einen fabelhaft Blick auf den Sunset und kann dabei weniger guten Wein schlürfen. Die andere, etwas ruhigere Alternative ist das Bamboo Hut. Das gemütliche Restaurant punktet mit sehr schönem Ambiente, einer günstigen Essensauswahl und einem perfekten Ort um den Sonnenuntergang zu genießen. Daher entscheiden wir uns auch für dieses. Das Red Mountain Estate hätte wir auch noch gerne ausprobiert haben es aber zeitlich nicht mehr geschafft. Beim nächsten mal dann!
Nyaung Shwe
Die kleine Stadt liegt direkt am Fluss und lässt sich am besten per Spaziergang entdecken. Im Stadtzentrum kann man anschließend auf dem Mingalar Market noch etliche handgemachte Souvenirs kaufen oder sich an der Gemüse- und Obsttheke auslassen.
Restaurants
Die Restaurantszene in Nyaung Shwe kann sich wirklich sehen lassen, fast jedes zweite Gebäude ist ein Restaurant. Wir haben einige davon ausprobiert und ziehen nun unser Resumee, vorweg nehmen können wir aber bereits das wir rundum zufrieden gestellt wurden. Preislich und Geschmacklich!
Ever Green
Lust auf ein Curry? Dann bist du im Ever Green genau richtig. Das kleine, unscheinbare Restaurant befindet sich eigentlich in einer der Hauptstraßen Nyaung Shwes wird aber vermutlich wegen der hohen Restaurant Dichte oft übersehen. Das Curry ist anders wie das thailändische nicht mit einer cremiger Kokosnussmilch angemacht sondern erinnert eher an einen deftigen Eintopf. Wir fanden es extrem lecker und haben uns das Curry hier mehrmals schmecken lassen!
Dosa King
Wenns mal indisch sein soll, dann ist man beim Dosa King an der richtigen Adresse. Das Gebäude ist sehr orginell gestaltet und das Essen schmeckt lecker. Einziges Manko, es ist nicht ganz so günstig wie andere Restaurants und die Portionen sind leider auch nicht sonderlich groß. Spezialisiert hat sich das indische Restaurant wie der Name bereits verrät auf Dosas – dünne, indische Pfannkuchen die gefüllt oder ungefüllt gereicht werden.
Thanakha Garden
Ein hübsch gestaltetet Restaurant am nördwestlichen Zipfel der Innenstadt. Hier sitzt man nicht nur gemütlich sondern isst auch noch gut. Dem Ambiente und Speisen entsprechend ist es auch etwas teurer, wir finden aber zurecht.
Htoo Myat BBQ Restaurant
Im Htoo Myat BBQ Restaurant sucht man sich seine gewünschten Speisen aus einer kleinen Glasvitrine aus. Neben Chicken, Beef und Pork gibts etliche Gemüsespieße die nur darauf warten angebraten zu werden. Der Herr des Hauses steht natürlich am Grill und so fühlt sich das ganze fast ein wenig an wie zu Hause auf der eigenen Terrasse. Schöne Idee, leckeres Essen, aber leider sehr viele streunende Hunde, naja wer will es ihnen auch übel nehmen :-D
Asiatico Pub Inle
Diese Institution passt so gar nicht in die Straßen Nyaung Shwes. Ein super stylisches, hippes, modernes Gebäude hinter dessen Türen sich ein extrem cooles Kneipen Restaurant befindet. Etliche Biersorten, American Food, Billiard und gute Cocktails, das alles gibts im Asiatico Pub Inle. Wer also mal eine Verschnaufspause vom asiatischen Flair oder Essen braucht, ist hier genau richtig.
Fazit
Der Inle Lake und Nyaung Shwe haben unserer Myanmar Reise einen sehr schönen Touch verliehen. Wir haben uns hier so wohl gefühlt und konnten uns hier endlich mal wieder richtig entspannen. Nicht ohne Grund sind wir hier eine ganze Woche geblieben und hätten wir noch mehr Zeit gehabt, wären es wohl noch ein paar Tage mehr geworden. Auch wenn wir nun schon fast alles gesehen haben, wäre die Inle Lake Region bei einem erneuten Myanmar Besuch defintiv wieder mit von der Partie.
Wie hat euch der Inle See und die Stadt Nyaung Shwe gefallen? Rein damit in die Kommentare!
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