Reisebericht Hanoi
Hanoi, die Hauptstadt Vietnams darf auf unserer Reise durch Vietnam natürlich nicht fehlen. Die zweitgrößte Stadt des Landes ist übrigens die älteste Südostasiens. Historische Berichte beweisen die Gründung im Jahre 1010. 1873 wurde die Stadt von den Franzosen erobert, die große Teile der Stadt zerstörten, um einen neuen modernen Stadtteil zu bauen. Was während des Vietnamskrieg nicht wieder vernichtet wurde steht noch heute. Zu beachten wäre hierbei jedoch, dass Hanoi ganze 6 Jahre von der amerikanischen Luftwaffe bombadiert wurde. Allein an Weihnachten 1972 wurden 25% der Stadt von 40.000 t Sprengstoff zerstört. Hört man dies könnte man meinen, dass große Teile der Stadt in Ruinen liegen, aber ganz im Gegenteil.
Unsere Erfahrungen gibt’s jetzt im Reisebericht Hanoi. Für alle Kulinariker unter euch – zum Thema Essen in Hanoi gibt es einen eigenen Bericht – das sagt wohl schon alles ;-)
Anreise
Vom schönen, aber bitterkalten Sa Pa fliehen wir in die Hauptstadt Vietnams. Innerhalb von 6h bringt uns der Sapa Express auf dem neu gebauten Highway in die Metropole. Die Busfahrt kostet ca. 10€ pP und verläuft reibungslos – also sehr zu empfehlen. Bei besseren Wetterbedingungen könnte man dennoch darüber nachdenken die Strecke per Motorrad zurückzulegen. Die alternative Bergstraße soll zu den schönsten des Landes gehören.
Unterkunft
Bedgasm Hostel
Es ist mal wieder so weit und es ist schon wieder in Vietnam passiert. Ein Hostel der Extraklasse. Bereits auf Phu Quoc hatten wir einen Volltreffer mit dem Q Hao Hostel und hier in Hanoi erneut. Für eine ganze Woche nennen wir das Bedgasm unser zu Hause. Ob es nun an der Vorweihnachtszeit oder an den anderen Hostelgästen lag, die Stimmung und Atmosphäre im Hostel war einfach nur sagenhaft. Jeden Abend saßen wir zusammen, spielten Karten, tauschten Reiseerfahrungen aus oder tranken einfach nur so ein kühles Bier (for free von 18-19 Uhr). Abgesehen davon ist das Hostel sehr sauber, gemütlich und die Dorms bieten dank Vorhängen viel Privatsphäre. Für 5€ pP mit Frühstück und überragender Lage kann man sich hier wirklich nicht beschweren. Wir würden jederzeit wieder dieses Hostel buchen und empfehlen es daher mit beiden Daumen nach oben.
Aktivitäten
Hoan Kiem See
Dieser See ist sozusagen das Herz Hanois. Am Wochenende wird der komplette Bereich abgesperrt und zur verkehrsfreien Zone erklärt. Hier flaniert Jung und Alt, Jogger genießen die frische Abendluft und verschiedene Jugendgruppen führen Tanz- und Gesangsauftritte vor. Auf einer kleinen Insel befindet sich der Ngoc-Son Tempel, den man über eine rote Brücke erreichen kann. Auf der westlichen Seite des Hoan Kiem Sees lag unsere Unterkunft. Diese Lage würden wir definitv weiterempfehlen. Viele gute und günstige Restaurants, Cafes, Shops und Bars. Zudem befindet sich hier die schöne St.-Joseph-Kathedrale.
French Quater
Am südlichen Ende des Hoan Kiem Sees beginnt der noch erhaltene französiche Teil der Stadt. Auch dieser ist am Wochenende verkehrsfrei und glänzt mit breiten Bürgersteigen und weißen Fassaden. Kommt man im French Quarter an, fühlt man sich in eine andere Zeit und vor allem an einen anderen Ort versetzt.
Old Town
Als könnte es anders nicht sein, befindet sich am nördlichen Ende des Hoan Kiem Sees die Altstadt Hanois. Ist man hier kann man sich einigermaßen vorstellen, wie ein damaliges Hanoi ausgesehen haben muss. Man darf sich hier jedoch keine Bilderbuch Altstadt vorstellen, sondern mehr ein Ort an dem authentisches Stadtleben stattfindet. Für uns trotzdem einen Besuch wert, da man einen guten Einblick in das Leben der Leute bekommt. Um die Altstadt herum ist es laut, chaotisch und mächtig was los. Hier findet man unzählige Restaurants, Bars, Cafes, Shops, Märkte und auch die „berühmte“ Bierstraße. Ein lustiges Eck, aber nach einer gewissen Zeit reicht es dann auch wieder.
Nightmarket
Der Nightmarket ist riesig. Vom Hoan Kiem See in Richtung Norden wird eine Straße in ein wahres Shoppingparadies umgewandelt. Es ist kein Ende in Sicht. In der Straße fanden wir keinen wirklichen Foodteil, den soll es aber geben, das haben wir uns zumindest sagen lassen. Um den Markt herum gibt es zudem unglaublich viele Antworten auf einen leeren Magen und ein starkes Durstgefühl.
Bahnstrecke
Mein persönliches Highlight in Hanoi war die Bahnstrecke die mitten durch die Stadt führt, dicht vorbei an Wohnhäusern, Cafes, Restaurants und Shops. Zudem haben die Vietnamesen ein Händchen dafür ihre Eingänge und Häuserfasaden liebevoll zu dekorieren, womit das Ganze noch schöner aussieht. Am Besten man läuft einmal die „gesamte“ Strecke ab. Damit meine ich links vom Hoan Kiem See starten und bis zum Bahnhof durchlaufen. Achtung, die Strecke wird noch genutzt und 2-3 täglich tuckern Züge über die Schienen. Ein tolles Erlebnis. Am besten vor Ort nach den Zugzeiten erkundigen.
Literaturtempel
Björn und ich sind nach über 6 Monaten Asien ein wenig übersättigt an Tempeln und skippen den Besuch in diesem daher. Bilder versprechen aber eine schöne Grünanlage mit alten Gebäuden. Für einen Tempel oder Geschichts Fan definitiv ein Highlight und somit einen Besuch wert.
Ho Chi Minh Mausoleum
Na, wer von euch hat Lust den lieben Ho Chi Minh in Natura zu sehen? Ja, ihr habt euch nicht verlesen, denn im Ho Chi Minh Mausoleum findet ihr niemand Geringeren als den Namensgeber selbst. Der eigentliche Wunsch des Nationalheldens eingeäschert zu werden wurde schlichtweg überhört und nun kann jeder der will seinen Leichnam bewundern. Wir finden das irgendwie seltsam und skippen diesen Part. Achtung in der Zeit zwischen 4. September und 4. November befindet sich Ho Chi Minh in Russland zum nachölen und kann nicht im Mausoleum bewundert werden.
Restaurants & Essen
Würden wir hier nun alle unsere Tipps zum Thema Essen gehen in Hanoi einfügen würde das eindeutig den Rahmen sprengen. Für Hanoi haben wir daher wie bereits oben erwähnt einen extra Artikel geschrieben. Diesen findet ihr unter Foodguide Hanoi.
Weiterreise
Eine ganze Woche haben wir in Hanoi verbracht, einerseits, weil uns die Stadt wirklich gut gefallen hat und andererseits, da wir etwas beim deutschen Konsulat zu erledigen hatten. In dieser Stadt hängen zu bleiben ist aber wirklich nicht schwierig. Fast alle Personen in unserem Guest House haben ebenfalls eine ganze Woche oder sogar noch längere Zeit in Hanoi verweilt. Von Hanoi ging die Reise weiter in die berühmte Halong Bucht. Diese besichtigen wir aber nicht von Halong City sondern von Cat Ba. Die Insel befindet sich in der benachbarten Lan-Ha-Bucht und eignet sich perfekt für alle Budgetreisenden. Günstigere Hotels und günstigere Touren. In unserem Hostel buchen wir den Transport (Bus+Bahn) und zahlen 7,50 Euro pro Person. Wir werden pünktlich abgeholt und kommen ca. 4h später auf Cat Ba an. Den dazugehörigen Reisebericht findet ihr unter „Bootstour von Cat Ba in die Halong Bay„.
Fazit Hanoi
Hanoi lässt sich nicht in einem einzigen Wort beschreiben. Diese Stadt ist laut, chaotisch, wild, msystisch, modern, pulsierend, traditionell, authentisch, schmutzig und sauber. Wie ihr seht, prallen hier Gegensätze aufeinander und genau das ist es was diese Stadt so attraktiv macht. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und würden jederzeit gerne wiederkommen.
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Fakten
- Von Sa Pa nach Hanoi: Sa Pa Express (Büro in der Innenstadt, 10€ pP, 6h)
- Unterkunft Hanoi: Bedgasm Hostel (westl. Hoan Kiem See, ab 5€ pro Bett, 5*Sterne Hostel)
- Beste Lage Hanoi: Rund um den Hoan Kiem See (wir empfehlen westlich nahe der Kathedrale)
- Aktivitäten: Hoan Kiem See, French Quater, Altstadt, Nightmarket, Bahnstrecke, Literaturtempel, Ho Chi Minh Mausoleum, viele weitere Tempel/Museen
- Essen in Hanoi: Siehe Foodguide Hanoi
- Von Hanoi nach Cat Ba: Bus/Boot im Hotel oder Travel Agency, 7,50€ pP, 4h
3 Kommentare
Magdalena
10. Februar 2018 at 16:53*Seufz* Da bekomme ich direkt Fernweh!
Tolle Zusammenfassung einer wirklich tollen Stadt :)
Liebe Grüße
Magdalena
Björn
11. Februar 2018 at 3:47Hi Magdalena, da kann ich dir nur zustimmen! Hat wirklich einiges zu bieten :)
Chris
1. Juli 2020 at 16:39Hi Ihr,
ich kann mich nur anschließen! Hanoi hat eine Menge zu bieten und dennoch war die Train Street das Highlight. Wie schade, dass diese als Touristenattraktion inzwischen laut Medienberichten geschlossen ist. Ein Glück dürften wir das Gefühl noch erleben, wenn die Züge nur wenige Zentimeter entfernt durchrauschen. ;)