Reisebericht Great Ocean Road – Australien
Nach fünf Tagen Melbourne geht unser Australien Trip weiter. Ziel haben wir keines, wir wissen lediglich in welche Richtung es geht – und zwar zur Great Ocean Road. Der Name sagt wohl schon alles, die 180km lange Strecke führt entlang der Süd-östlichen Küste Australiens, beginnend in Anglesea und endet bei Peterborough. Anglesea ist ca. 110 km von Melbourne entfernt. Die Strecke wird als eine der spektakulärsten Küstenstraßen der Welt angepriesen. Für euch haben wir die Highlights in unserem Reisebericht Great Ocean Road zusammengefasst. Viel Spaß :-)
Und jetzt nehmen wir euch mit zur Great Ocean Road ;-) Für die Lesefaulen unter euch gibts ein Video mit allen Highlights.
Great Ocean Road – Es geht los
Um 10 Uhr holen wir unseren neuen Camper ab. Wir freuen uns, denn Campen ist seit Neuseeland genau unser Ding. Etwas abgeschreckt sind wir von der alten Kiste die wir bekommen, aber sie fährt und das ist ja wohl die Hauptsache. Es geht los, das erste Ziel ist jedoch der Supermarkt – erstmal eindecken mit den wichtigsten Lebensmitteln. Über Geelong gelangen wir anschließend ziemlich schnell zur Küste nach Torquay. Hier ist es zwar noch nicht die Great Ocean Road, der Blick über die unendlichen Weiten des Meeres ist trotzdem schon großartig.
Nach 20km erreichen wir den Startpunkt der Great Ocean Road. Die Straße führt direkt an der schönen Küste entlang und Björn regt sich auf, dass er der heutige Fahrer ist, während ich die Blicke schweifen lassen kann. Entlang der Straße gibt es jedoch zahlreiche Lookouts, die fast alle von uns angefahren werden, um den Blick ein wenig verweilen zu lassen und die atemberaubende Aussicht zu genießen. Herrliche Küstenabschnitte reihen sich wie an einer Perlenkette aneinander und eröffnen nach jeder Kurve neue Panoramen. Ein würdiger Beginn unseres Trips.
Als die Sonne untergeht und wir langsam hungrig werden, steuern wir das erste Camp an. Mitten im Wald werden wir fündig. Ein kostenfreies Camp mit einfachen Toiletten wird unser zu Hause für die erste Nacht. Nach einem Gläschen Rotwein fangen wir an zu kochen, auf dem Menüplan steht leckeres Sirloin Steak mit Salat. Anschließend machen wir schnell Bekanntschaft mit unseren australischen Nachbarn, die uns leckere Scones als Nachtisch anbieten und später ein warmen Platz an ihrem Feuer. Dazu müssen wir uns natürlich nicht überreden lassen und gesellen uns dazu. Am Schluss sind wir sechs in der Runde und genießen interessante Gespräche, ein weiteres Glas Wein und das wärmende Feuer. Für die erste Nacht können wir uns nichts Besseres vorstellen.
Lorne, Koalas & die Apollo Bay
Die erste Nacht war bitterkalt und dementsprechend haben wir geschlafen. Das warme Porrige und der heiße Kaffee kommen also wie gerufen. Danach machen wir uns auf. Unser Ziel ist natürlich die Great Ocean Road weiter zu erkunden. Erster Stopp sollte dabei eigentlich Lorne sein, das Sommerreiseziel vieler Melbourner. Uns haut es jedoch nicht vom Hocker, also fahren wir weiter.
Unseren nächsten Stopp machen wir am Koala Spotting Drive. Der Name verrät schon alles, entlang des Spazierweges schlummern diese zuckersüßen Tierchen auf den Eukalyptusbäumen und lassen sich von den Touristen so gar nicht aus der Ruhe bringen. Neben Koalas findet man hier auch haufenweise Papagaien, die sich, wenn man das richtige Futter dabei hat gerne auf Arm oder Schulter setzen. Björn hat hier definitiv ein paar neue Freunde gefunden :).
Weiter geht es in die nahegelegene Apollo Bay mit gleichnamiger Stadt. Von hier führt die Great Ocean Road erstmals ins Landesinnere, die Aussicht entzückt natürlich nicht mehr mit der rauen Küste, dafür mit grünen Hügeln und Wäldern, die uns sehr an die Landschaft Neuseelands erinnern.
Zurück an der Küste erwartet uns das wohl größte Highlight der Great Ocean Road – die 12 Apostel. Darunter zu verstehen sind kleinere und größere Felsformationen, die im Laufe der Jahrmillionen von der wilden See geformt wurden. Wir kommen um die Nachmittagszeit an und sind nicht die Einzigen, die sich dieses Naturspektakel von Nah ansehen möchten. Uns ist es tatsächlich zu viel Trubel und wir nehmen uns vor in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages nocheinmal zurück zu kehren.
Folgich steuern wir zu unserem nächsten Camp, genießen dort eine heiße Dusche und fallen nach dem Abendessen ziemlich schnell ins Bett.
Die 12 Aposteln
Der Wecker klingelt uns um 6:30Uhr wach. Wir wollen die 12 Apostel bei Sonnenaufgang erleben und fahren im Morgengrauen sofort los. Diesmal ist es ruhig, nur wenig Menschen hatten die gleiche Idee und so können wir das ganze richtig genießen. Die Apostel wirken ganz anders in der Morgensonne und wir sind glücklich über die Fotos die wir schießen können. Majestisch erheben sich die massiven Felsen vor der ohnehin schon steilen Küste. Riesige Wellen umspülen die Felsen unter ständigem Grollen und tauchen die Luft in einen leichten Dunst.
Zufrieden über die gewonnenen Eindrücke holen wir das Frühstück nach und fahren anschließend gestärkt weiter. An diesem Abschnitt der Great Ocean Road folgt ein Highlight nach dem anderen. Loch Ard George, London Bridge, The Grotto um nur wenige der vielen Spots zu erwähnen. Meist handelt es sich dabei ebenfalls um bizarre Felsformationen, wie nur Mutter Natur sie erschaffen kann. Mal sind es schmale, mal massive Felsen, die wie Pylonen unfassbar hoch aus dem Wasser ragen. Enge Schluchten, die im steten Wellengang nie zur Ruhe kommen, gigantische Höhlen, ausgespühlt vom rauen Meer – es gibt massig Eindrücke zu verarbeiten. Wow!
Danach endet die Great Ocean Road und unser Weg führt uns in die nächste Großstadt Warrnambool. Die Stadt entzückt mit einem großen Park, in dem wir unser tägliches Vesper genießen und einer geschäftigen Innenstadt im Siedlerstil. Anschließend zieht es uns in die Bibliothek mit free Wifi und in den Supermarkt, um uns ein Abendessen zu besorgen. Danach steuern wir unser nächstes Camp an.
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Port Fairy, Bay of Island & Bay of Martyrs
Die Hälfte unseres kleinen Road-Trips ist nun schon vorbei. Wir entscheiden uns dafür noch ein kleines Stück gen Westen zu fahren bis nach Port Fairy und von dort dann unsere Rückreise anzutreten. Über Port Fairy gibt es nicht allzu viel zu berichten, da es nicht sonderlich spektakulär ist. Wir machen einen schönen Spaziergang am Strand und treten dann die Reise zurück Richtung Melbourne an. Einige Spots der Great Ocean Road, die wir bei der Hinfahrt ausgelassen haben, wollen wir nun nachholen.
Nach 1h Fahrt erreichen wir die Bay of Island und die Bay of Martyrs. Diese beiden Buchten sind wirklich spektakulär. Viele kleine Steininseln ragen aus dem tiefblauen Wasser, Wellen peitschen gegen die steilen Klippen und man bekommt einen wunderbaren Einblick in die Naturgewalt, die sich vor einem abspielt. Über Port Campbell gelangen wir ins Landesinnere, wo wir ein verlassenes Camp vorfinden. Außer ein paar Franzosen bekommen wir hier nur noch Wallabys und Füche vor die Nase. Aufregend diese australische Tierwelt. Am Abend finden wir uns zusammen bei den Franzosen am Lagerfeuer und tauschen bei ein paar Gläschen Wein unsere Reisegeschichten aus.
Auf Tuchfühlung mit Kängurus
Ein warmer sonniger Morgen begrüßt uns. Wir lassen uns das Frühstück schmecken und machen uns anschließend auf den Weg. In Australien ist es nicht anders als in Neuseeland und so endet eine normal geteerte Straße schon mal plötzlich und ein Hinweisschild erläutert, dass der kommende Weg nicht für Campervans geeignet ist. Also alles wieder auf Anfang und eine neue Straße probieren. Nach stundenlangem hin und her erreichen wir unser eigentliches Ziel. Einen Wildlife Park mitten im Nirgendwo. In diesem familiengeführten Park werden ausgesetzte, verletze oder verstoßene Tiere aufgenommen und großgezogen. Wir wandern durch das riesige Areal und gehen mit allen möglichen Tieren auf Tuchfühlung. Highlight für uns sind natürlich die Baby-Kängurus.
A day in Geelong
A normal day in Australia – Nach dem Frühstück gehts für uns gleich los nach Geelong. Geelong ist eine größere Stadt nahe Melbourne und besitzt einen sehr schönen Stadtkern mit großen, grünen Parks und einer langen Einkaufsstraße. Da wir unseren Melbourne Blogeintrag hochladen wollten, ging es für uns erstmal in die Bibliothek (übrigens die schönste und modernste Bib die wir seit unserem Trip gesehen haben). Nach 2h sind wir fertig und erschöpft vom Schreiben und Bilder hochladen. Unser Vesper nehmen wir direkt an der schönen Strandpromenade ein. Heute ist es schön warm und es macht Spaß draußen zu essen. Anschließend gehen wir shoppen :-) Das machen wir nicht oft, aber ich brauche eine neue Hose. Nach 2h werde ich fündig und habe mit 20€ auch noch ein super Schnäppchen gemacht. Auch beim 1000sten Versuch Sneaker für Björn zu finden, sind wir leider gescheitert.
Goldgräber und Antiquitäten
Last day with the Camper :-( Den letzten Tag gehen wir sehr entspannt an und ohne große Pläne. Zunächst gehts wieder nach Geelong, denn dort gibt es einen tollen, großen Vintage Markt (Quelle: Campermate – Aktivitäten). Dort angekommen sind wir total geflasht, riesige Hallen gefüllt mit Antiquitäten und anderen Schätzen laden zu einem Bummel ein. Wir sind etwas traurig, dass wir uns nicht wirklich etwas kaufen können. Viele Möbel wären genau nach unserem Geschmack gewesen.
Anschließend gehts nach Steiglitz, ein anscheinend verlassenes altes Goldgräber Dorf. Totaler Fail, außer ein paar bewohnten Häusern gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Schade, wir haben uns deutlich mehr erwartet und an eine Geisterstadt mit Westernkulisse gedacht.
Auf dem Weg zu unserem letzten Camp treffen wir ein paar Kängerurus, die es sich mitten auf der Straße bequem gemacht haben. Zur Feier unseres letzten Abends machen wir ein Feuer, trinken einen Wodka Ginger Beer und essen ein saftiges Steak. Ein wunderschöner Abschluss unseres tollen, kleinen Roadtrips. Australien – Ich denke wir kommen wieder, zu viel gibt es noch zu entdecken.
Unser 8-Tages Roadtrip ist vorbei Es war zwar nur ein kleiner Einblick in dieses riesige Land aber wir sind froh, dass wir diesen Abstecher nach Down Under gemacht haben. Wir können es nur jedem empfehlen. Wenn ihr aber die Möglichkeit habt, dann geht evtl im Spätsommer nicht wie wir in der Herbst-/Wintersaison, ist nämlich echt kalt nachts :-)
2 Kommentare
Tanja
6. Juni 2017 at 18:37Ein wirklich sehr schöner Bericht und wieder sehr schöne Bilder… :-)
Australien ist natürlich auch ein Traumreiseziel und die Great Ocean Road mit Sicherheit eine der tollsten Roadtrip-Strecken überhaupt.
Viele Grüße, Tanja
Björn Seiler
7. Juni 2017 at 2:46Danke :) ja die Great Ocean Road kann sich wirklich sehen lassen 😊