Reisebericht Georgetown
Heute können wir euch wieder ein echtes Highlight präsentieren, denn unsere Tour durch Malaysia führte ins berühmte Georgetown (oder malaiisch Tanjung). Die Inselstadt ist und bleibt eines der beliebtesten Reiseziele in Malaysia. Georgetown ist die Hauptstadt der Insel Penang an der Westküste von Malaysia und liegt nur eine Bootslänge vom Festland entfernt. Georgetown ist so abwechslungsreich, dass jeder Traveler auf seine Kosten kommt. In unserem Reisebericht Georgetown erfahrt ihr alles Wissenswerte über die einstige Kolonialstadt, die heute mit einem spannenden Kontrast zwischen moderner Architektur und historischen Bauten aufwartet. Los geht’s!
Natürlich empfehlen wir, dass ihr nicht nur den Blogeintrag lest, sondern auch unsere beiden Videos zu Penang anschaut. Viel Spaß.
Anreise
Da wir zwei mal zu Gast in Georgetown waren, können wir euch auch zwei verschiedene Anfahrtswege präsentieren.
Bei unserem ersten Besuch erreichen wir das schöne Georgetown mit dem Bus aus Ipoh. Eine neue Brücke verbindet die Penang Insel mit dem Festland, sodass man sich eine Bootsfahrt sparen kann. Allerdings dauert die Busfahrt dennoch beachtliche 5 Stunden. Buchen kann man den Bus über easybook oder busonlineticket.
Beim zweiten Besuch kehren wir aus Pulau Langkawi zurück und erreichen Penang am Ferry Port direkt in Georgetown. Die Tickets erwirbt man ganz einfach online über Langkawi Ferry. Für umgerechnet 10 Euro pro Person ist man dabei.
Unterkünfte
Wie bereits erwähnt, sind wir, unterbrochen von unserem Langkawi Aufenthalt, gleich zwei Mal in Georgetown. Dabei übernachten wir in zwei verschiedenen Unterkünften mitten in der Altstadt von Georgetown. Von beiden sind die meisten Sehenswürdigkeiten einfach zu Fuß zu erreichen.
Kim Haus Loft
Das Kim Haus Loft ist gleichzeitig Restaurant, Bar, Hostel und eine Art Hotel. Der stylische Bar- und Restaurantbereich gefällt sofort. Jeden Abend gibt es hier Livemusik ab 9 Uhr. Direkt neben dem Barbereich mit kleiner Bühne, befinden sich die winzigen Zimmerchen. Gerade mal ein Stockbett und unsere Rucksäcke passen hier rein. Witzig ist auch, dass man bei diesen Zimmern die gleichen Toiletten benutzt wie die normalen Barbesucher. Geht man also mal früh ins Bett, kann es durchaus sein, dass man beim Zähneputzen im Gammellook, schick gekleidetem Partyvolk begegnet.
In den oberen Etagen gibt es außerdem noch größere, wirklich schöne Zimmer. Leider sind diese für uns unerschwinglich.
Die kleinen Zimmerboxen sind für einen Kurzaufenthalt in Ordnung. Bleibt man länger kann man durchaus Beklemmungen bekommen. Zudem muss man sich bewusst sein, dass nebenan bis 12 Uhr Livemusik gespielt wird. Auch sonst ist die Geräuschkulisse in den kleinen Räumen eher hoch. Rund 12 Euro muss man für die etwas andere Hotelerfahrung bezahlen.
Muntri House Homestay
Nach unserer Woche auf Langkawi kehren wir nach Georgetown zurück und lassen uns im Muntri House nieder. Wie der Name schon verrät, befindet sich das Muntri House in der Muntri Road in guter Gesellschaft vieler weiterer Unterkünfte. Der großzügige, kühle Empfangsbereich sorgt sofort für ein gutes Gefühl.
Erneut ist unser Doppelzimmer mit Klimaanlage nicht das größte, allerdings haben wir immerhin ein Fenster und ein Doppelbett. Die Gemeinschaftstoiletten sind sauber und gepflegt. Im Gegensatz zum modernisiereten Kim Haus, ist das Muntri House ein historisches Gebäude. Folglich ist nicht alles so akkurat und stylisch, aber der Vibe stimmt auf jeden Fall. Auch hier zahlt man rund 13 Euro pro Nacht. Ein Bett im Dorm gibt es aber auch schon günstiger.
Aktivitäten
Erneut haben wir die Qual der Wahl, denn in Georgetown bieten sich, ebenso wie in Langkawi, unzählige Freizeitaktivitäten.
Street Art Tour
Nachdem wir bereits in Malakka und Ipoh von der Streetart geschwärmt haben, finden wir in Georgetown erneut großartige Straßenkunst. Da viele der Werke eine interaktive Komponente enthalten, sind sie eines der beliebtesten Fotomotive der Touristen aus Nah und Fern. Selten habe ich einen solchen Hype um Streetart erlebt. Die ständige Omnipräsenz knipsender Touris macht das Ganze fast ein wenig uncool :D. Dennoch muss man natürlich gestehen, dass wirklich richtig gute Pieces dabei sind.
Fast überall erhält man Kartenmaterial mit den besten Kunstwerken und auch in MapsMe sind alle eingezeichnet. Unsere Favoriten haben wir natürlich ebenfalls fotografisch festgehalten. Eine kleine Auswahl davon folgt nun, den Rest findet ihr ganz unten.
Stadttour Georgetown
Little India, Chinatown und generell die Altstadt laden einfach zum Bummel durch die Straßen von Georgetown ein. Es gibt so viel zu entdecken, so viele schöne Cafés, kleine Läden und Galerien.
Der wohl schönste Teil der Stadt ist die Altstadt. Wie in Malakka stehen viele der Gebäude auf der Liste des Weltkulturerbe und sind aufwendig restauriert. Die vielen kleinen Gassen sind mit Lampions geschmückt. Außerdem ist auffällig, dass die Malaiien einen grünen Daumen haben. Denn fast alle Häuser sind mit Pflanzen geschmückt. Das haben wir so bisher in Südostasien nicht erlebt.
P.S Unser Video zu Georgetown – Streetart und Streetfood findet ihr hier.
Little India
Wie immer hebt sich Little India besonders von den anderen Stadtteilen ab. Es ist laut, bunt und rücksichtslose Autofahrer warten auf ihre Chance dir über die Füße zu fahren. Dennoch finden wir es einfach sympathisch hier.
Exotische Geschäfte verkaufen edle Stoffe, die in vielen Farben entlang der Straße an den Kleiderstangen wehen. Natürlich darf der übliche Kitsch ebenfalls nicht fehlen. Und zu guter Letzt benötigt es für den Inder eine Menge Gold. Viele Juweliere bieten ihre schimmernden Waren an und präsentieren ihren Reichtum. Ob es sich um echtes Gold handelt, können wir leider garnicht sagen :D.
Chew Jetty Georgetown
Der kleine schwimmende Stadtteil Chew Jetty findet sich direkt im Anschluss an die Altstadt. Auf kleinen Stegen schlendert man entlang der provisorisch zusammengeschraubten Wellblechhütten. Hier werden Souvenirs und Kunst verkauft, während einem eine angenehme Meeresbrise um die Nase weht.
Auch ein paar nette Cafés haben sich hier angesiedelt, von denen man das Treiben auf den Stegen beobachten kann.
Nachtmarkt Batu Ferringhi
Viel haben wir uns vom Nachtmarkt in Batu Ferringhi versprochen. Immer wieder hat man uns von dem tollen Nachtmarkt erzählt. Leider wurden unsere Erwartungen nur zum Teil erfüllt. Wie auf bisher jedem Markt in SOA werden allerlei gefälschte Waren angeboten. Allerdings sollte die Hauptattraktion die ungaubliche Vielfalt an Streetfood sein. Leider müssen wir feststellen, dass der Food Corner des Marktes im Prinzip ein normales Hawker Center (Foodcenter) ist. Diese findet man in Malaysia haufenweise. Die Auswahl ist tatsächlich groß, aber das Ganze erinnert nicht wirklich an einen Markt.
Um zum Nachtmarkt in Batu Ferringhi zu gelangen, nehmen wir uns ein Uber, zahlen für die Hinfahrt rund 7 Euro, für die Rückfahrt lediglich 3 Euro. Bei einer knappen Stunde Fahrtzeit also wirklich in Ordnung.
P.S Unser Video zum Nightmarket in Batu Ferringhi und Penang Hill findet ihr hier.
Penang Hill
Der Penang Hill ist der höchste Berg der Penang Insel. Erneut nehmen wir uns ein Uber Taxi, um in einer halben Stunde, zum Penang Hill zu gelangen. Wie erwartet sind wir nicht die Einzigen, die an diesem sonnigen Tag einen kleinen Ausflug machen wollen. Dementsprechend lang ist die Schlange am Ticketcounter für die Zahnradbahn. Hat man den Schalter erreicht, werden 6 Euro pro Person für ein Return Ticket fällig.
Auch vor der Zahnradbahn bildet sich eine lange Schlange. Die logische Konsequenz ist, dass auch die Wagons selbst dementsprechend vollgequetscht sind. Kein Wunder, dass sich die Menschenmengen dort stauen, da die Bahn nur in einem Takt von rund 20 Minuten fährt. Die Fahrtzeit selbst beträgt rund 10 Minuten.
Ist man erstmal oben angekommen, entfernt man sich am Besten direkt von der Bergstation, um dem Gedränge der Fahrgäste zu entgehen. Hat man dann einen Platz zum Durchatmen gefunden, kann man den herrlichen Ausblick über die Penang Insel genießen. Schön angelegte Wege, gesäumt von bunten, blühenden Blumen, führen entlang des Berges.
Neben einem kleinem Tempel und einer Moschee, kann man hier das Eulen Museum besuchen. Leider sieht das Museum nicht sonderlich einladend aus und wir verzichten auf einen Besuch. Außerdem stehen noch weitere abgefahrene Attraktionen zur Verfügung, wie zum Beispiel der Earthquake und Typhoon Pavillon, der aussieht wie ein Fahrgeschäft auf dem Jahrmarkt. Wir können uns gerade noch davon abhalten, den Pavillon zu besichtigen.
In einer knappen Stunde haben wir das Areal erkundet, als wir zum Eingang des Habitat Penang Hill gelangen. Um die Gärten mit Aussichtsplattformen und Treetop Walk zu besichtigen müsste man weitere 10 Euro berappen. Wir haben Zweifel, ob dieser Eintrittspreis gerechtfertig ist, daher machen wir wieder kehrt. Hat jemand von euch the Habitat besucht? Es würde uns interessieren, ob das was taugt?
Jedenfalls machen wir uns im Anschluss auf den Weg zurück zur Bergstation, um mit der Penang Hill Bahn wieder zurück an den Fuß des Berges zu fahren. Wir können resümieren – der Penang Hill ist genau das richtige für einen gemütlichen Sonntagsausflug.
Restaurant Tipps
Georgetown ist nicht nur ein touristisches, sondern auch ein kulinarisches Zentrum in Malaysia. Viele verschieden Kulturen und junge kreative Köche bringen ein überragendes Spektrum an kulinarischen Köstlichkeiten auf die Teller der Penang Insel.
Salad Bowl
Wir können unser Glück kaum fassen, als wir dieses zentral gelegene, kleine Restaurant entdecken. Zu fairen Preisen können wir im Salad Bowl endlich wieder einen Salat genießen. Aber auch die anderen Gerichte sind super lecker, der Staff sehr nett und auch die anderen Gäste sind offen für einen Plausch. Eine wirklich willkommene Abwechslung in einem hippen Ambiente.
Chulia Street Foodmarket
Streetfood ist das Stichwort, wenn man auf der Chulia Street unterwegs ist. Abends verwandelt sich die Straße in ein großes Restaurant. Hier sollte man unbedingt das Wan Tan Mee probieren. Hannah und ich können nicht genug davon bekommen und sind deshalb nicht nur einmal hier.
Trotz der vielen Straßenküchen läuft der Verkehr weiter. Deshalb sollte man immer die Augen offen halten, damit man am Ende nicht von einem Bus überrollt wird. Aber alles halb so wild. Auf der Chulia Street gibt es Streetfood at its best.
Hameediyah Tandoori House
Das traditionsreiche Indische Restaurant Hameediyah hat sich nicht umsonst über 100 Jahre gehalten. Das Tandoori Chicken ist ein Gedicht und die Bedienung äußerst freundlich und hilfsbereit. Steht man vor dem üblichen Problem, dass man mal wieder keine Ahnung hat, was auf der Karte steht, werden einem die Gerichte ausführlich und in gutem Englisch erklärt. Unbedingt ausprobieren!
Kafe Kheng Pin
Nachdem Penang hauptsächlich von Chinesen bevölkert wird, ist es nicht verwunderlich, dass es auch einige extrem gute Restaurants mit chinesischer Küche gibt. Von außen mag man es dem Kafe Kheng Pin nicht ansehen, aber das Essen ist super. Das einfache Restaurant ist meist gut besucht und das völlig zu recht.
Lollipop Ropitiam
Ein hippes Eckcafe oder Restaurant? Ich bin mir nicht sicher. Wir sind jedenfalls mehrmals zum Frühstücken im Lollipop Ropitiam. Es gibt selbstgemachtes Roti Canai, Ei und Speck. Lecker! Das Essen bestellt man in einem VW Bulli, der die stylische, in gelb gehaltene Einrichtung unterstreicht.
Eckbar Steward Lane
Der Späti von Georgetown! Vor dem kleinen Supermarkt, der fast ausschließlich Alkohol verkauft, wird am Abend fleißig auf der Straße aufgestuhlt. Es herrscht eine wirklich entspannte Atmosphäre und man erhält Bier zu unschlagbaren Preisen. Das beste Angebot war drei Dosen Bali Hai für 2 Euro.
Wenn ihr wirklich günstig, in gemütlicher Gesellschaft einen heben wollt, ist das der Place to be.
Coffee, Tea Or Me Bar
Hier steppt jeden Abend der Bär. Die Barcrew ist genauso lässig, wie deren Gäste. Die Preise sind erschwinglich, auch wenn der Alkohol auf Dauer vermutlich blind macht. Das Coffee, Tea Or Me polarisiert. Entweder man liebt oder hasst es.
Im Vorbeigehen werden wir von zwei Pärchen angesprochen, ob wir nicht ihre Runde erweitern wollen. Wir zögern nicht lange und erleben ein rauschendes Fest mit den jeweils Australisch-Englischen Couples. Ich garantiere euch, eine explosive Mischung aber ein wahnsinnig witziger Abend. :D
Fazit
Georgetown hat uns sofort in seinen Bann gezogen. Die Vielfalt, die lebendige Atmosphäre und wie immer in Malaysia auch die Einheimischen. Insgesamt waren wir eine Woche in Georgetown. Im Grunde müsste man hier nicht so viel Zeit verbringen, aber die Gassen und Straßen durchschlendert man gerne häufiger als nur einmal.
Hat man mal keine Lust auf den Trubel der Stadt, dann sucht man sich einfach ein schönes Plätzchen auf der weitläufigen Penang Insel. Es gibt viel zu sehen und zu unternehmen. Dementsprechend schwer fällt uns der Abschied, doch die nächste Insel steht schon auf dem Programm – Pulau Pangkor.
Gossip
Weihnachten & Silvester – Wir sind auf der Suche nach dem perfekten Ort, um dort Weihnachten und Silvester zu verbringen? Mal abgesehen von zu Hause. Habt ihr Tipps für uns? Wo seid ihr an Weihnachten und Silvester unterwegs? Vielleicht ergibt sich ja was :) Bis dann!
Fakten
- Von Ipoh nach Georgetown sind wir 5h Bus gefahren (5€ pP). Bustickets: busonlineticket.de oder easybook.de
- Von Langkawi nach Georgetown mit dem Boot 3h für 10€ pP – Langkawi Ferry
- Der Ferry Port liegt direkt bei Georgetown und die Innenstadt ist in 10min erreicht
- Der Busterminal liegt außerhalb von Georgetown, ca. 30min Fahrt
- Ein Uber kostet 2€. Taxi 5€.
- Viele Busse fahren nicht direkt auf Penang sondern zum Busterminal in Butterworth. Von hier kommt man mit Fähre oder Bus nach Georgetown.
- KimHaus Loft im Zentrum (12€ die Nacht). Sehr kleine Zimmer in hippen Restaurant.
- Muntri House (13€ die Nacht). Schöne Zimmer in guter Lage.
- Gutes und leckeres Essen bekommt man im Salad Bowl, Kafe Kheng Pin, morgens Lollipop und Abends in der Chulia Street,
- Ein guter Inder in Georgetown: Restaurant Hameediyah
- Ein hippes Cafe in Georgetown: KimHaus Loft
- Was muss man gegessen haben: Wan Tan Mee auf der Chulia Street, Sizzling Noodels im Foodcourt am Chew Jetty, Indisch im Hameediyah
- Bier ist teuer in Malaysia (1,50€ für 0,33 und 3€ für 0,5)
- Sightseeing: Streetart, Chulia Street, Penang Hill, Batu Ferringhi, Chew Jetty, Little India
- Coole Bar: Coffee, Tea Or Me Bar
- Geheimtipp: Eckbar Steward Lane, eigentlich nur ein Kiosk mit Plastikstühlen und billigem Bier
2 Kommentare
Andi
13. Oktober 2017 at 11:14Georgetown ist so toll! Wir gehen bestimmt auch bald wieder vorbei! Grüße
Jana
19. Juli 2019 at 17:43Hey,
Vielen Dank für die tollen Tipps. Wir haben ein paar super schöne Tage in Georgetown verbracht.
Heute Abend hatten wir allerdings ein wenig erfreuliches Ereignis, vor dem wir andere gerne gutgläubige Reisende warnen möchten.
In Georgetown lebt wohl schon seit einiger Zeit eine deutsche Frau mit Kind, die speziell Deutsche anspricht, um von ihnen Geld zu “leihen”. Sie erzählte uns, ihre Karte sei eingezogen worden und sie brauche dringend Geld, dass sie uns am Montag zurückgeben werde. Wir haben ihr das Geld gegeben, aber mit einem komischen Gefühl. Gerade eben haben wir sie gegoogelt und gleich Einträge zu ihr gefunden. Die Beschreibungen passen genau zu ihr – sie treibt das ganze wohl schon seit mindestens drei Jahren. (“Merkwürdige Touristin in Georgtown”)
Ansonsten viel Spaß in Georgetown – eine wirklich großartige Stadt :)