KAMBODSCHA REISEZIELE

Battambang – Durch Kambodschas idyllische Landschaft

Reisebericht Battambang

Reisebericht Battambang

Weiter geht unsere Reise quer durch Kambodscha. Als nächste Destination steht Battambang im Nordwesten auf dem Programm. Besonders eine Attraktion ist ausschlaggebend für unsere Entscheidung der Hauptstadt, der gleichnamigen Provinz Battambang, einen Besuch abzustatten. Warum wir hier eine herbe Enttäuschung erleben, aber dennoch ein positives Fazit ziehen können? Das lest ihr exklusiv in unserem Reisebericht Battambang.

Mit rund 150.000 Einwohnern ist Battambang eher übersichtlich, dennoch hat es sich als Handelszentrum des westlichen Kambodscha etabliert. Zudem ist die Provinz Battambang der größte Reisproduzent Kambodschas. Dementsprechend ländlich präsentiert sich das Umland der Stadt auch.

Anreise

Mit dem Besuch Angkors haben wir einen weiteren Punkt von unserer Bucketlist streichen können. Nach einigen Tagen in Siem Reap, entschließen wir uns dazu gen Westen Richtung Battambang zu reisen. Dafür buchen wir über unsere Unterkunft einen Bus, der uns für rund 10 Euro in 6 Stunden nach Battambang bringt. Wer möchte kann auch per Boot anreisen, wir haben uns sagen lassen, dass die Strecke wunderschön sein soll, ähnlich der Landschaft des Mekong Deltas. Dieses Vergüngen schlägt mit 25€ zu Buche.

Wie überall in Kambodscha ist es kinderleicht den Transfer zu buchen. Etliche kleine Reiseveranstalter werben auf großen Tafeln mit Busfahrten zu den verschiedensten Zielen in Kambodscha, aber auch Laos und Vietnam. Meist unterscheiden sich die Preise nur marginal und die Busunternehmen sind ebenfalls die selben.

Unterkunft

Für lediglich eine Nacht checken wir im Blue Guest House in Battambang ein, bevor wir am folgenden Abend mit dem Nachtbus nach Sihanoukville fahren. Zu dritt werden 15 Euro für das Zimmer fällig. Für die großen und sauberen Zimmer ist das auf jeden Fall ein fairer Preis. Eine schöne Dachterrasse gibt es wortwörtlich oben drauf. Als besonderen Bonus bietet das Blue Guest House einen Pick Up vom Busbahnhof, das war für uns eine Premiere. Der Tuk Tuk Fahrer arbeitet unabhängig für das Blue Guest House und war sooo nett, dass wir ihn gleich fragen, ob er nicht Lust hat am nächsten Tag eine Tour ins ländliche Umland mit uns zu machen. Wie vermutet schlägt er ein.

Aktivitäten

Um 12 Uhr treffen wir uns mit unserem Tuk Tuk Fahrer. Dieser verlangt gerade einmal 15 Euro für die rund sechsstündige Tour. Eigentlich sind wir hauptsächlich wegen des Bamboo Trains nach Battambang gekommen, der aber, wie wir erst von unserem Tuk Tuk Fahrer erfahren, seit kurzem nicht mehr fährt. Der Bamboo Train war eine Zugstrecke, die den Einheimischen mit ihren selbstgebauten Bambus Draisinen als Transportweg diente. Gegen einen kleinen Obolus konnte man auf diesen Draisinen in die idylischen Dörfer entlang der Bahnstrecke fahren. Dementsprechend enttäuscht sind wir, als wir erfahren, dass die Strecke erneuert wird und die Draisinen vorerst still stehen. Dafür stellen wir mit unserem Tuk Tuk Fahrer einen alternativen Plan für den Tag auf.

Altstadt Battambang

Zu Beginn unserer Tour klappern wir einige historische Gebäude aus der Kolonialzeit ab und bewundern ein aus ausrangierten Waffen gebautes Mahnmal. Praktischerweise beherrscht unser Tuk Tuk Fahrer auch ein wenig Englisch, sodass er uns die ein oder andere Story zur Geschichte Battambangs erzählen kann. Vorbei an der riesigen Statue des Black Stick Man, cruisen wir weiter in Richtung der Reisfelder.

Battambang Tour

Battambang Tour Naga

Black Sticky Man

 

Auf den Reisfeldern Battambangs

Als wir die Reisfelder erreichen, wissen wir warum Battambang die Reiskammer Kambodschas ist. So weit das Auge reicht, reiht sich ein Feld an das andere. Hier wird der Reis allerdings nicht auf Terrassen angebaut, sondern auf dem flachen weiten Land. Während wir über die Feldwege holpern, erzählt unser Tuk Tuk Fahrer die ein oder andere Anekdote zum Reisanbau und den Bergen am Horizont.

Auf dem Weg zum Fishing Village stoppen wir um eine südostasiatische Spezialität zu probieren. Für 50 Cent kaufen wir ein Bambus Rohr gefüllt mit Sticky Rice und schwarzen Bohnen. Die Bambusrohre werden in die Glut gelegt, um den Inhalt zu garen (ist hier garen das richtige Wort?). Jedenfalls ist das Endresultat wirklich lecker. So einfach, so köstlich!

Reisfelder Battambang

Feldarbeiter Battambang

Sticky Rice im Bambusrohr

Normale Küche auf dem Land

 

Fishing Village

Weiter geht unsere Tour durch die wunderschöne Landschaft. Kleine Wege führen entlang vieler Dörfer, die ursprünglicher nicht sein könnten. Einige Zeit fahren wir entlang des Flusses, ehe wir ein kleines muslimisches Fischerdorf erreichen. Schon als wir einfahren, kommen die Kids auf uns zugestürmt und begrüßen uns mit ihrem, gerade erst in der Schule erworbenen, Englisch.

Vom Ortsrand beobachten wir das Treiben auf dem Wasser. Die Fischer bringen ihre Reusen in Position, werfen ihre Netze und strahlen dabei eine ansteckende Ruhe aus. Bis auf die vielen lächelnden Kinder, geht es in dem idyllischen Dörfchen generell recht ruhig zu. Wir fühlen uns willkommen, genießen es entlang des Flusses zu spazieren und verabschieden uns wenig später schweren Herzens.

Fluss am Fishing Village

Fishing VIllage

Natur Fishing Village

Spielendes Kind - Fishing Village

 

Killing Cave – Grauenhaftes Erbe der roten Khmer

Nächster Stopp ist die Killing Cave am Phnom Sampou. Aufgrund Zeitmangels und Faulheit entscheiden wir uns den Berg für 10 Dollar mit dem Jeep zu erklimmen. Für das Tuk Tuk ist der Weg eindeutig zu steil. Anstatt 45 Minuten zu Fuß, heizen wir innerhalb von fünf Minuten zur Killing Cave. Die Höhle wurde einst als Massengrab der Roten Khmer genutzt. Heute erinnern ein Schrein voller Gebeine und ein kleiner Gedenktempel an die Gräueltaten der Roten Khmer. Wir empfinden den Besuch als äußerst beklemmend. Die Überbleibsel aus dem dunkelsten Zeitalter Kambodschas sind immer wieder erschreckend. Wir atmen auf, als wir wieder in den Jeep springen, um zum Gipfel des Berges zu fahren.

Killing Caves von oben

Killing Caves

 

Phnom Sampou – Blick über die Reisfelder

Auf dem  Phnom Sampou angelangt, eröffnet sich uns ein wunderbares Panorama über die weitläufigen Reisfelder am Fuße des Berges. Außerdem findet man auf dem Gipfel einige schöne Tempel und vergoldete Pagoden. Wir genießen den Ausblick und beobachten eine wilde Affenbande, die sich auf dem Berg herum treibt. Als sich die Dämmerung ankündigt, bringt uns der Jeep zurück ins Tal, von wo wir zu Fuß zur Bat Cave laufen.

Ausblick vom Bergtempel

Phnom Sampou

Phnom Sampou Battambang

 

Bat Cave – Naturschauspiel bei Abenddämmerung

Die Bat Cave bietet ein ganz besonderes Naturschauspiel. Jeden Tag zwischen Anfang der Dämmerung und der absoluten Finsternis, fliegen rund drei Millionen Fledermäuse in einem Schwarm aus der Höhle. Die Einheimischen haben sich bereits auf die Touristen eingestellt und bieten viele Sitzmöglichkeiten und kühles Bier entlang der Straße an. Auch wir greifen uns eine Dose, setzen uns und warten gespannt auf die erste Fledermaus, die sich aus der Höhle traut. Heute lassen sich die Fledermäuse scheinbar etwas mehr Zeit, sodass es fast komplett dunkel ist, bis das Spektakel beginnt. In einem endlosen schwarzen Strom drängen die Fledermäuse aus der Höhle. Faszinierend!

Hängende Fledermäuse

 

Gegen 19 Uhr kehren wir zu unserer Unterkunft zurück und sind begeistert von den vielen Erlebnissen des Tages. Zwar gabs kein Bamboo Train, dafür jede Menge andere neue Eindrücke. Daumen hoch!

 

Bars & Restaurants

Da Battambang bisher nur bedingt vom Tourismus erfasst wurde, ist auch das Angebot an Bars und Restaurants vergleichsweise gering. Dennoch gibt es einige nette Ecken.

Madison Corner

Das Madison Corner befindet sich in einer Art „Pub Street“, in der sich einige kleine Bars und Restaurants angesiedelt haben. In netter Atmosphäre kann man hier ein günstiges Bier genießen und den Tag ausklingen lassen. Das Personal ist äußerst freundlich, sodass man gerne auch ein zweites Bierchen trinkt.

Choung Heng

Direkt gegenüber der Madison Bar befindet sich ein Street Food Stand, an dem man wirklich sehr leckere Nudeln für rund einen Euro schlemmen kann. Laut Maps.Me heißt der Stand Choung Heng. Dafür übernehme ich aber keine Garantie. Jedoch ist der Stand nicht zu verfehlen, denn die gutbesuchte Straßenküche befindet sich wirklich direkt gegenüber der Madison Bar. Guten Hunger!

 

Weiterreise

Wie eingangs erwähnt gönnen wir uns keine Pause und nehmen nach unserer Tour direkt den Nachtbus, über Phnom Penh, nach Sihanoukville, um von dort nach Koh Rong zu gelangen. Und meine lieben Freunde ich sage euch, es war eine Odysee. Eigentlich war die Abfahrt für 22 Uhr veranschlagt, wir müssen jedoch fast bis 0 Uhr warten, ehe der Bus uns an einer staubigen Straße abholt. Davor wurden wir um 21 Uhr per Tuk Tuk zum Abfahrtspunkt gebracht. Immerhin sind wir relativ zügig unterwegs und erreichen Phnom Penh gegen 6 Uhr morgens.

Leider bringt uns das garnichts, da der Anschlussbus von 7:30 Uhr auf 9:30 Uhr verlegt wurde. Wieder warten wir also eine halbe Ewigkeit an einem dreckigen, überfüllten Busbahnhof. Wie ihr euch vorstellen könnt ist die Stimmung bereits jetzt am Tiefpunkt. Immerhin gehts dann gegen 10 Uhr los. Prakischerweise erwische ich einen Sitz, dessen Lehne sich komplett umlegt sobald ich mir nur ein bisschen anlehne. Für weitere 6 Stunden sitze ich also im Bus ohne mich anlehnen zu können. Die Mädels haben immerhin einen intakten Sitzplatz erwischt.

Durch die ganzen Verspätungen schaffen wir es gerade noch so, auf das letzte Boot von Sihanoukville nach Koh Rong um 17:30 Uhr. Verdammt Leute, das war eine Anreise. Immerhin gehen wir nach knapp 24 Stunden auf Koh Rong an Land und werden direkt zum 4-jährigen Jubiläum der Bongs Beach Bar gelotst. Mehrere kühle Biere fließen unsere trockenen Kehlen hinunter und wirken wie Balsam für die gestresste Backpacker Seele.

 

Fazit

Ein ganz schön langer Eintrag, dafür dass wir eigentlich nur einen ganzen Tag in Battambang waren. Auch wird das Fazit wohl eher oberflächlich ausfallen. Dennoch möchten wir sagen, dass sich unser Trip nach Battambang gelohnt hat. Nach der anfänglichen Enttäuschung über die Erneuerung des Bamboo Trains, wurden wir in die traumhafte Landschaft um Battambang entführt und haben einen herrlichen Tag voller neuer Eindrücke erlebt. Im Grunde muss man sich auch nicht viel länger in Battambang aufhalten als einen Tag, denn die Stadt selber bietet relativ wenig Spannendes. Ob wir nochmal den Nachtbus nach Sihanoukville nehmen würden ist fraglich. Aber wie Xavier Naidoo schon sagte oder sang „dieser Weg wird kein leichter sein“. Da hat er recht gehabt und inzwischen können wir auch schon wieder darüber lachen.

BattamBoomBattambang! Das war unser Reisebericht Battambang. Wir hoffen ihr wurdet gut unterhalten und/oder konntet einige Tipps für euren Battambang Aufenthalt aufschnappen?

War jemand von euch schon mit dem Bamboo Train unterwegs? Vielleicht könnt ihr uns erzählen wie es war. :)

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Reisebericht Battambang

 

Fakten

  • Bus: Siem Reap – Battambang, 10 Euro, ca. 6 Stunden, buchbar überall in Siem Reap
  • Bus: Nachtbus von Battambang – Sihanoukville, ziemlich stressig, 18 Euro, gebucht über das Blue Guest House
  • Unterkunft: Blue Guest House, zentral gelegen, schöne Zimmer, freundlich, 15 Euro Dreibettzimmer
  • Tipp: Tour mit dem Tuk Tuk aufs Land, 15 Dollar für 3 Personen
  • Bars: Madison Corner, billiges Bier, chillige Atmosphäre
  • Achtung: Bamboo Train fährt momentan nicht!

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