MYANMAR REISEZIELE

Bagan – Ein Besuch in der Königsstadt

Reisebericht Bagan

Reisebericht Bagan

Bagan, oder auch Arimaddana, der Zerbrecher der Feinde ist nach Yangon das nächste Ziel auf unserer Myanmar Reise. Auf einer Gesamtfläche von 36km² beherbert die historische Königsstadt über zweitausend Sakralgebäude a.k.a. Tempel und gehört damit zu den größten archäelogische Stätten Südostasiens. Nicht umsonst ist die heilige Stadt Bagan eine der wichtigsten Touristenattraktionen Myanmars. Wie uns Bagan und seine Tempelanlagen gefallen haben erfahrt ihr nun im folgenden Reisebericht Bagan mit allen Informationen zu Unterkunft, Sightseeing und Restaurants.

Anreise

Mit dem Nachtbus fahren wir von Yangon in das neun Fahrtstunden entfernte Bagan. Das Ticket kaufen wir direkt in unserem Hostel in Yangon und zahlen für ein VIP Ticket (so wird hier irgendwie jedes Ticket bezeichnet) mit dem JJ Express 19$ pro Person. Um 17 Uhr werden wir von einem Taxi im Hostel abgeholt und zum Busterminal gefahren. Wer unseren Yangon Bericht gelesen hat, weiß wie unorganisiert dieser Busbahnhof ist, weswegen wir auch nach unserer Ankunft bestimmt noch eine halbe Stunde nach der richtigen Plattform suchen.

Angekommen im Büro des JJ Express dauert es nicht mehr lang und wir nehmen in dem äußerst luxuriösen und gemütlichen Bus platz. Es wird ein kleiner Snack gereicht und zu unserer Überraschung bekommt jeder Gast eine Tasse Kaffee, ein ungewöhnliches Betthupferl :-D – Wir lehnen dankend ab. Pünktlich um 20 Uhr verlassen wir den Yangoner Busterminal und kommen genau 9h später in Bagan an. Die Fahrt verlief ruhig und reibungslos und beide konnten wir ein paar Stunden schlafen bzw. schlummern. Wie üblich war es in den Bussen jedoch eiskalt, dementsprechend sollte man sich zumindest einen Pullover und eine lange Hose zurecht legen.

Der Terminal in Bagan liegt leider sehr weit außerhalb der Stadt und so ist eine Fahrt mit dem Taxi bzw. dem Tuk Tuk zwingend notwendig. Verhandeln ist unmöglich, denn die Taxifahrer wissen ganz genau, dass man hier nicht anders wegkommt. Wir zahlen also den völlig überteuerten Preis und lassen uns in ca. 20 Minuten zu unserem bereits reservierten Hotel in Bagan fahren.

Unterkunft

Shwe Na Di Guest House

Angekommen in unserer Unterkunft werden wir total überrascht. Erstens dürfen wir bereits morgens um 7:00 Uhr unser Zimmer beziehen und zweitens bekommen wir anschließend ein super leckeres und umfangreiches Frühstück serviert. Solch einen hervorragenden Service haben wir abgesehen von Vietnam selten erlebt. Unser gebuchtes Doppelzimmer ist klein aber gemütlich und die außenliegenden Bäder sind einfach aber sauber. Das Shwe Nadi Guesthouse befindet sich im Stadtzentrum Nyaung Us welches sich ca. 5-10 Minuten von der Stadt Bagan entfernt befindet. Zu den Tempelanlagen fährt man ca. 10-15 Minuten mit dem E-Roller, die man entweder ganz einfach im Hotel mieten kann oder etwas billiger bei der gegenüberliegenden Wäscherei. Für das Zimmer mit Gemeinschaftsbad inkl. Frühstück zahlen wir 20$. Wir würden das Hotel jederzeit wieder buchen, das nächste mal evtl. mit eigenem Bad.

Aktivitäten

Kommen wir nun zum wichtigsten Abschnitt dieses Artikels – die historische Königsstadt Bagan. Die Ruinenstadt ist so riesig, dass man prinzipiell zweitausend Tage lang, jeden Tag einen anderen Tempel bewundern könnte.

Wir besuchen die Tempelstätte zweimal, einmal zum Sonnenaufgang und einmal zum Sonnenuntergang. In der Wäscherei gegenüber von unserem Hostel leihen wir uns einen Elektroroller für ca. 3€ pro Tag. Über Nacht darf man diesen dann zum Aufladen zurück bringen und bekommt ihn am nächsten Morgen „vollgetankt“ zurück.

Sonnenaufgang Bagan

Wir verlassen unser Hotel um 4:30 Uhr. Es ist stockfinster und kalt. Nach ca. 20 Minuten erreichen wir das riesige Tempelfeld. Die Fahrt durch die jahrtausende alten, verlassenen Stätten sorgt für Gänsehaut und erinnert stark an das Setting eines Horrorfilms. Dazu kommt das Betreten der Tempel in völliger Dunkelheit, lediglich das schwache Licht der Taschenlampe spendet ein wenig Sicherheit und weist den Weg. Niemand sonst scheint so früh auf den Beinen zu sein und in der nahezu absoluten Stille gruseln wir uns vor jedem kleinen Geräusch in den Hallen der Tempelruinen.

Tags zuvor haben wir uns bereits ein paar bestimmte Tempel in unserer Offline Karte gespeichert, von deren Dächern man einen perfekten Blick auf die aufgehende Sonne und die morgendliche Tempelebene hat. Leider ist bei jedem dieser Tempel der Weg auf das Dach per Gitter abgesperrt. Seit 1. Januar 2018 ist das Betreten der Tempeldächer verboten, da man den weiteren Verfall der Anlagen zumindest verlangsamen möchte. Wir wollen euch zwar zu keinen kriminellen Handlungen anstiften, aber letztendlich finden wir einen Tempel dessen Tor im Treppenaufgang zum Dach überwindbar ist. Wir achten natürlich penibel darauf, den alten Gemäuern keinen Schaden zuzufügen.

Es ist ca. 6 Uhr morgens als die Sonne dann endlich aufgeht. Diesen Moment werden wir unseren Lebtag nicht vergessen. Für mich persönlich war es der schönste Sonnenaufgang, den ich jemals gesehen habe und ich glaube es wird sehr, sehr schwierig diesen Anblick je zu toppen. Die Savanne flimmert im aufgehenden Sonnenlicht, die noch immer kühlen Temperaturen erzeugen einen Dunst, der sich sanft über der Ebene hebt und dazwischen ragen die zahllosen Sakralgebäude in den Morgenhimmel. Episch! Eine Landschaft wie von Bob Ross gezeichnet. Wir sind sprachlos und saugen diesen Moment auf. Im gleichen Augenblick beginnt schon das nächste Spektakel, als die berühmten Heißluftballons in die Höhe steigen und bedächtig über die Ebene gleiten. Selten haben wir etwas so wunderschönes und erhabenes erlebt. Dafür sind wir auf unsere Reise gegangen, für Momente wie diese!

Blutmond Bagan

Sonnenaufgang Bagan

Sunrise Bagan MYanmar

Sunrise Bagan

Sonnenaufgang Bagan Myanmar

 

Sonnenuntergang

Zum Sonnenuntergang verlassen wir unser Hotel gegen 16:30 Uhr. Auf der Suche nach einem Plätzchen für den Sonnenuntergang bemerken wir, dass weitaus mehr los ist als zum Sonnenaufgang. Ein unbemerktes über-den-Zaun-klettern ist daher nicht wirklich möglich und so entscheiden wir uns den Sonnenuntergang von einem der Hügel zu beobachten. Natürlich hatten nicht nur wir diese Idee, sondern alle anderen Besucher auch und so stehen wir mit ca. 100 fremden Leuten auf einem kleinen Hügel und versuchen diesen Augenblick zu genießen. Der Sonnenuntergang an sich ist schön, aber längst nicht so spektakulär und einzigartig wie der Sonnenaufgang tags zuvor.

Sonnenuntergang Bagan

Sunset Bagan

 

Restaurants

Moe Moe Wing

Direkt neben unserem Hotel lag das kleine, unscheinbare Moe Moe Wing. Ehrlich gesagt sah dieses Restaurant so unscheinbar aus, dass es uns die ersten Tage gar nicht aufgefallen ist. Erst als wir im Vorbeilaufen zwei andere Gäste dort sitzen sehen, sind wir darauf aufmerksam geworden. Die Speisekarte ist klein und übersichtlich und so entscheiden wir uns für eine Mohinga, das Nationalgericht Myanmars. Die Nudelsuppe wird hier zu jeder erdenklichen Tageszeit gegessen, am liebsten jedoch zum Frühstück. Geschmacklich sind wir wiedermal super begeistert, denn die Suppe steckt voller Aroma und Geschmäcker. Chili, Zitronengras, Knoblauch, Fisch, Fleisch, Ingwer, Zwiebeln und Curry, hier ist alles vereint was wir gerne schmecken! Und in diesem kleinen authentischen Restaurant schmeckts gleich nochmal besser. Übrigens hat die Suppe umgrechnet nur 0,50€ gekostet. Was will man mehr :-)

Taste of Myanmar

Läuft man am Moe Moe Wing vorbei taucht zwei Häuser später das Taste of Myanmar auf. Ein neu eröffnetes Restaurant in stylischer und moderner Atmosphäre. Eigentlich ist uns dieses Restaurant ein wenig zu hochpreisig, aber wir sind faul und hungrig. Björn bestellt sich ein Green Curry und ich entscheide mich für den Papaya Salad. Beide Gerichte schmecken hervorragend und kosten gar nicht sonderlich viel mehr wie in den anderen Restaurants. Uns gefällt’s so gut, dass wir bereits einen Abend später wieder im selben Restaurant dinieren.

Perfect Restaurant

Als Perfect würden wir dieses Restaurant zwar nicht bezeichnen, aber wer möchte sich auch schon „Normal Restaurant“ oder „Average Restaurant“ nennen. Das Essen ist gut, teilweise etwas zu fettig und ölig. Die Preise sind unschlagbar und wäre dieser eine Nagel in meinem Tomato Salad nicht gewesen hätten wir hier möglicherweise nochmal gespeist. Das Restaurant ist sehr beliebt bei den Einheimischen und jeden Abend proppe voll.

Fazit

Danke Bagan, für einen der wunderbarsten Momente auf unserer Weltreise. Du hast Myanmar für uns so einzigartig gemacht das wir froh sind dieses Land mit auf unsere Reiseliste genommen zu haben. Jetzt fast 8 Monate später, beim Schreiben dieses Artikels wünsche ich mich zurück zu diesem einen unvergessslichen Morgen über den Tempeldächern der Ebene von Bagan. Ein Besuch der archäelogischen Stätte in Bagan sollte meiner Meinung nach auf jeder Bucketlist stehen und so schnell wie möglich erlebt werden. Die Zeiten werden sich ändern und dann wird Myanmar und speziell Bagan überrannt werden, ähnlich wie Angkor Wat. Ich appeliere an jeden Leser – GO FOR IT NOW!!!

Wie immer hoffen wir, dass euch der Reisebericht Bagan gefallen und weiter geholfen hat! Ist das nicht der Fall oder haben wir etwas vergessen könnt ihr gerne ein Kommentar dalassen! Für uns geht die Reise weiter zum Inle Lake.

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