LAOS REISEZIELE

4000 Islands – Entspannung pur in Laos

Reisebericht 4000 Islands

Reisebericht 4000 Islands

Im Nachhinein klingt es idiotisch, dass wir Laos, wegen des fehlenden Zugangs zum Meer, zunächst nicht auf unserer Reiseliste hatten. Denn bereits die erste Station unseres Trips machte deutlich: Laos braucht kein Meer, um absolut atemberaubend zu sein. Unsere Route startet ganz im Süden auf den 4000 Islands. Wo sich in einem Land ohne Zugang zum Meer 4000 Inseln verstecken? Und warum die 4000 Islands genau das sind, was sich die geschundene Backpacker Seele wünscht? Das haben wir im folgenden Reisebericht 4000 Islands für dich verewigt.

Das Si Phan Don Archipel, auf Deutsch die 4000 Inseln,  findet man ganz im Süden von Laos, an der Grenze zu Kambodscha. Die Lebensader dieser tropischen Flusslandschaft ist der Mekong. Dieser wächst im südlaotischen Grenzgebiet zu einer unglaublichen Breite von 14 Kilometern an. In der vom Mekong geprägten Landschaft befinden sich rund 4.000 Inseln, die zumeist relativ klein und unbewohnt sind. Lediglich drei davon, nämlich Don Khong, Don Khon und Don Det, sind zumindest einigermaßen touristisch erschlossen. Wie ihr seht ist hier auch ohne Meer, Wasser das dominierende Element.

Das Tüpfelchen auf dem i für die 4000 Islands ist, wenn sich das Wasser in den Monaten Dezember bis Januar von einem Cappuccino-Braun in ein strahlendes Türkis verwandelt. Dumm nur, dass wir mitte November da sind und auch unser Daumendrücken nichts gebracht hat – bei uns war das Wasser Cappuccino-Braun :D. Falls jemand von euch das türkisfarbene Wasser gesehen hat? Wir würden es gerne sehen, denn hat man den Mekong einmal in seinem erdigen Braun gesehen, fällt es schwer zu glauben, dass sich der Fluss tatsächlich so dramatisch verfärbt.

 

Anreise

Im Prinzip gibt es lediglich zwei Wege auf denen man zu den 4000 Islands reist. Der eine führt vom nördlich gelegenen Pakse nach Si Phan Don, der andere von Süden über die Grenze Kambodschas.

Wir sind gerade am Ende unseres Kambodscha Trips angelangt und reisen von Phnom Penh bis ins abgelegene Don Det. Dafür muss man allerdings mit gewissen Reisestrapazen rechnen. Noch vor den ersten Sonnenstrahlen werden wir um 4:30 Uhr vor unserem Hostel in Phnom Penh abgeholt, um anschließend in rund sechs Stunden zu einem Ort nahe der kambodschanisch-laotischen Grenze zu gelangen. Dort warten wir zur Mittagszeit weitere zwei Stunden bis unser Weitertransport zur Grenze fährt. Glücklicherweise sind wir die einzigen Menschenseelen weit und breit, welche die komplett überdimensionierte Grenzstation überqueren wollen. Das bedeutet wir sind nach einer knappen Stunde wieder unterwegs in Richtung Ban Nakasang. Eine weitere Stunde später stehen wir am Pier des kleinen Städtchens Ban Nakasang, das nicht sonderlich viel Charme versprüht, dafür aber der Ausgangspunkt für die Überfahrt auf die vielen Inseln ist.

Nach kurzer Wartezeit springen wir auf ein winziges Long Tail Boot, das uns anschließend nach Don Det bringt. Bereits auf dieser Fahrt bekommen wir einen Einblick in die wunderbare Landschaft. Erschöpft aber glücklich legen wir mit dem Boot in Don Det an.

 

Die Insel Don Det

Komischerweise hatten wir vor unserer Ankunft von Partytourismus in Don Det gelesen, weshalb wir uns erst fragen, ob wir wirklich richtig sind? Der kleine Ort liegt malersich direkt am Mekong, umgeben von Wasser, Feldern und Natur. Im Ortskern haben sich einige Restaurants und Bars angesiedelt, die in ihrer Einfachheit einen unglaublichen Charme versprühen und sich perfekt in die Landschaft fügen. Nun zugegeben, hier und da werden Happy Shakes und andere bewusstseinserweiternde Substanzen angeboten, aber von wildem Partytourismus keine Spur!

Lediglich schmale Wege führen über die gesamte Insel, dementsprechend knattern gerade einmal eine handvoll Roller auf den kleinen Wegen und Trampelpfaden. Das bevorzugte Mittel der Fortbewegung in Don Det ist das Fahrrad oder die eigenen Füße. Das sorgt für eine angenehme Ruhe, in der man all seine Sinne auf die wunderschöne Natur richten kann. Paradiesisch!

[FinalTilesGallery id=’14‘]

 

Unterkunft

Mr Tho’s Bungalows

Für entspannte vier Nächte quartieren wir uns in Mr. Tho’s Bungalows ein. Die Unterkunft liegt etwas außerhalb des Dorfes und bietet sehr einfache Bungalows direkt am Fluss oder etwas modernere Zimmer in zweiter Reihe. Wir entscheiden uns für die zweite Reihe und bekommen dafür ein wunderbar sauberes und für die Insel sehr schickes Zimmer für rund 10 Euro die Nacht. Mr Tho bietet außer überzeugenden Zimmern und Bungalows auch ein charmantes kleines Restaurant, sodass man rundum versorgt ist. Wir sind begeistert!

[FinalTilesGallery id=’12‘]

 

Aktivitäten

Wir sind Anfang November in Don Det, das heißt kurz nach der Regenzeit. Das heißt aber auch, dass der Mekong dennoch eine Menge Wasser führt. Dementsprechend wurden wegen der starken Strömung einige Freizeitaktivitäten zu diesem Zeitpunkt nicht angeboten, wie zum Beispiel das beliebte Tubing oder Kayak fahren. Dennoch gibt es auf Don Det und seinen Nachbarinseln jede Menge zu entdecken.

Radtour Don Det

Apropos Entdecken! Am Besten schnappt man sich dafür ein Fahrrad, das man sich einfach bei einem der vielen Vermieter im und um das Dorf ausleiht. Die alten Drahtesel sind meist richtige Klapperkisten, aber auf Don Det will man es sowieso nicht zu wild angehen. Für einen Tag Fahrradspaß zahlt man rund 2 Euro.

Aber wohin fährt man denn eigentlich? Nun, viele Möglichkeiten stehen dafür gar nicht zur Verfügung. Es führt ein Weg, der mal besser mal schlechter ausgebaut ist, um die gesamte Insel. Zudem gibt es noch ein oder zwei weitere Wege, die quer über die Insel verlaufen. Um die Insel zu umrunden benötigt man eine knappe Stunde. Unterwegs trifft man auf Wasserbüffel, Schweine und jede Menge anderer Nutztiere. Zudem passiert man viele kleine Felder, die genährt durch das Wasser des Mekongs, herrlich gedeihen.

Im Süden der Insel erreicht man die Historic French Railway Bridge, welche auf Don Khon Island führt und zudem ein ganz gutes Fotomotiv abgibt.

[FinalTilesGallery id=’13‘]

 

Don Khon Island

Don Khon Island ist etwas größer als Don Det, dafür allerdings nicht so bekannt. Dementsprechend schaltet man auf dem Eiland nochmal einen Gang zurück. Außer einigen gemütlichen Restaurants, viel Landwirtschaft und ein wenig Wald, findet man auf Don Khon ein besonderes Highlight, nämlich die Li Phi Wasserfälle.

Li Phi Falls

Die Li Phi Wasserfälle, auch als Tad Sophamit bekannt, haben eine Fallhöhe von 18 Metern und sind Teil der Mekongfälle. Die Mekongfälle wiederrum sind die breitesten Wasserfälle der Erde und zeitgleich die größten Wasserfälle Asiens. Dabei sollte man „größte“ nicht mit „höchste“ verwechseln, denn die Wasserfälle sind zwar spektakulär, stürzen sich aber eher kaskadenartig in die Tiefe. Ein toller Platz, um die pure Gewalt von Mutter Natur hautnah zu erleben. Um sich von der Hitze abzukühlen gibt es oberhalb der Li Phi Falls ein kleines Badebecken und unterhalb der Fälle sogar einen Strand, daher Bikini und Badehose nicht vergessen.

Die Li Phi Fälle erreichen wir ebenfalls ganz einfach mit dem Fahrrad. Für Fahrradparkplatz und Eintritt zahlen wir rund 3 Euro pro Person und genießen anschließend die weitläufige Anlage mit vielen Bäumen, die angenehmen Schatten spenden.

Li Phi Wasserfall

Li Phi Wasserfälle Laos

 

Restaurants

Mr. Tho’s Restaurant

Wie bereits erwähnt bietet Mr. Tho’s nicht nur Schlafmöglichkeiten, sondern auch ein kleines Restaurant mit Local Food. Die Atmosphäre ist sehr familiär und das Essen einfach, lecker und günstig.  Ob nun die Fresh Spring Rolls samt Dip oder der Coffee Banana- und der Coffee Coconut Shake! Gespeist wird auf einer Terrasse direkt am Mekong.

Sunset Oi’s Place

Zum Genießen des Sonnenuntergang auf Don Det, spaziert man am Besten zu Sunset Oi’s Place. Das kleine urige Restaurant lädt zum Entspannen ein und bietet eine traumhafte Kulisse für den spektakulären Sonnenuntergang auf Don Det. Neben einem kühlen Bier gibt es hier unglaublich leckeres Pad Thai, give it a try!

Gerade als ich versuche den Link einzufügen muss ich feststellen, dass nicht einmal google dieses Restaurant kennt. Es liegt links neben dem Tena Guesthouse und sollte beschildert sein :-)

 

Weiterreise Don Det – Pakse

Wir bahnen uns unseren Weg in Richtung Norden. Mehr Möglichkeiten gibt es auch nicht wirklich. Daher buchen wir eine Kombination aus Boot und Bus von Don Det nach Pakse. Für 10 Euro pro Person werden wir auf dem Mekong, direkt vor der Unterkunft abgeholt. Das Boot bringt uns zurück nach Ban Nakasang, von wo uns der Bus in rund vier Stunden nach Pakse bringt. Easy!

 

Fazit

Einfach mal ein wenig auf die Bremse treten und es gemählich angehen. Das ist das Motto für Don Det. Wir sind bei unserer Ankunft direkt verliebt. Die dörfliche Atmosphäre, die Ruhe, das Wasser und die wunderschöne Landschaft passen perfekt zu unseren Bedürfnissen nach dem Großstadtdschungel von Phnom Penh. Wir schwimmen auf einer Wellenlänge und lassen uns einfach treiben. Alles kann, nichts muss! Ob man den ganzen Tag faulenzt oder schon im Morgengrauen zur Joggingrunde aufbricht, beides scheint genau richtig. Das ist das Schöne auf Don Det: Man kann eigentlich wenig falsch, nur vieles richtig machen! Wir sind angefixt und sind unglaublich gespannt mit was uns Laos als nächstes überrascht.

Seid ihr auch angefixt? Wie fandet ihr unseren Reisebericht 4000 Islands?

 

Pinne diesen Artikel bei Pinterest!

Pinterest 4000 Islands

 

Fakten

  • Anreise: Phnom Penh – Don Det, Bus und Boot, 55 Euro p.P., ca. 12 Stunden (vor Ort buchbar)
  • Grenze: Kambodscha – Laos, Visa on Arrival, ca. 35$ Dollar p.P., 30 Tage Aufenthaltsdauer (Passfoto nicht vergessen)
  • Unterkunft: Mr. Tho’s Bungalows, schicke Doppelzimmer für 10 Euro, mit Restaurant
  • Ideale Aufenthaltsdauer: 2 bis 5 Tage
  • Reisezeit: Dezember – Januar
  • Must Do: Fahrrad Tour über Don Det und Don Khon
  • Restaurant Tipp: Sunset Oi’s Place, günstig, lecker, schöner Sonnenuntergang
  • Abreise: Don Det – Pakse, Boot und Bus, 10 Euro p.P., ca. 5 Stunden (vor Ort buchbar)

You Might Also Like

7 Kommentare

  • Reply
    Seiler Gerhard
    29. Dezember 2017 at 18:36

    Wir sitzen bei Onkel Gerhards Geburtstag , uns gehts gut und wir schicken ganz herzliche Grüße in die weite Ferne, der gesamte Seiler Clan und Brach Clan !!

    • Reply
      Björn
      9. Januar 2018 at 4:20

      Hallo Gerhard, frohes Neues Jahr an euch alle. Hoffe ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!
      Viele Grüße zurück in die Heimat!
      Björn und Hannah

  • Reply
    Johanna
    8. Januar 2018 at 11:51

    Toller Bericht und Fotos! Mein Freund und ich wollen Ende nächster Woche von Ubon Ratchathani (Thailand) nach Laos reisen und die 4000 islands ansehen. Bin schon sehr gespannt auf Don Det! Liebe Grüße Johanna

    • Reply
      Björn
      8. Januar 2018 at 13:33

      Vielen Dank, vielleicht kannst du uns berichten, ob das Wasser türkisblau war? :D

      So oder so wünschen wir euch viel Spaß! Ist echt cool dort.

      Grüße aus Pai
      Björn und Hannah

  • Reply
    Johanna
    9. Februar 2018 at 9:41

    Hallo ihr zwei- wir sind zurück aus Laos und Thailand und der Mekong war tatsächlich türkisfarben, ganz wunderschön und ganz anders als auf euren Bildern:-) Wir waren auch drin zum Baden!
    Ich würde gern Beweisfotos senden, kriege sie aber nicht in diesen Kommentar reinkopiert.
    Von der beschaulichen Ruhe in Don Khong waren wir sehr angetan und und auf Don Khone hatten wir einen kleinen Bungalow direkt über dem Fluss mit Hängematte und Sunset-Blick.
    Außer uns waren noch einige andere Touristen unterwegs, aber die Inseln waren keinesfalls überlaufen und die Tage sehr entspannt.
    Schön!
    Grüße von Johanna

    • Reply
      Björn
      11. Februar 2018 at 3:55

      Hi Johanna,

      klingt nach einer gelungenen Reise. Wir schwärmen immer noch von der Idylle dort. Ich finde es ist einfach der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen.

      Hätten natürlich gerne ein Beweisfoto gesehen, aber wir glauben euch auch so :D.
      Vielleicht haben wir ja irgendwann nochmal die Chance, dann können wir es mit eigenen Augen sehen!

      Hoffe die anderen Stationen eurer Reise waren genauso beeindruckend :)

      Bis denn & viele Grüße aus Myanmar
      Björn

  • Reply
    Edwin
    3. Dezember 2018 at 19:14

    toller Bericht Bin voraussichtlich ab Mitte März in Laos .Komme von Vietnam über Hue nach Pakse. Vergangenes Jahr war ich im Norden Luang Prabang. Habe mich da in das Land verliebt.

  • Antworten