Mit dem Camper durch Neuseeland
Wow, jetzt ist Neuseeland schon wieder vorbei, die Zeit vergeht so rasend schnell. Leider hatten wir die letzten Wochen nur wenig Zeit für den Blog und noch dazu sehr selten Internet, aber das holen wir jetzt alles nach. Unser letzter Blogeintrag endete bei Roturua und genau dort steigen wir jetzt wieder ein. Mit dem Camper durch Neuseeland.
Von Rotorua ging es weiter in das ca. 80km enfernte Taupo. Dieses kleine Städtchen liegt am gleichnamigen See Lake Taupo und wird von den Neuseeländern gerne als das Zentrum der Nordinsel bezeichnet. Um von Nord nach Süd zu kommen, führt also fast kein Weg an dieser Stadt vorbei.
Route
Damit ihr euch während dem Lesen immer wieder einen Überblick verschaffen könnt, wo wir uns nun aufgehalten haben, haben wir euch hier einen kleinen Routenplan erstellt.
Taupo und Lake Taupo
Nach unserem Ausflug ins Thermal Wonderland (welches sich genau in der Mitte zwischen Roturua und Taupo befindet) haben wir entschieden nicht in das schwefelige Roturua zurückzukehren, sondern gleich weiter nach Taupo zu fahren. Dort angekommen standen wir vor dem ersten Problem – eine geeignete und günstige Campsite finden. Taupo und Umgebung verfügt leider nur über wenige Campsites, die meisten davon sind teure Holiday Parks. Es gibt ein einziges kostenfreies Camp (Reids Farm) welches prinzipiell sehr schön ist, da direkt am Fluss gelegen, aber genau das war unser Problem.
Für die kommenden Tage war 100% Regen vorausgesagt und für diesen Fluss absolute Überschwemmungsgefahr. Also ab in die i-Site (Touristeninformation im Stadtzentrum) und fragen ob es noch andere Optionen gibt. So landeten wir schlussendlich auf dem Parkplatz der Rainbow Lodge, einem bunten Hostel mitten in der Stadt. Geplant war eine Nacht und daraus wurden auf Grund strömenden Regens vier. Taupo bei Regen ist eher langweilig und wir habe die meiste Zeit eigentlich nichts gemacht und einfach mal ausgespannt. Generell empfehlen wir -auch bei Regen- einen Spaziergang am See, den Besuch im Stadtbad (kostet nur 8$ pP den ganzen Tag) und das Bummeln durch den kleinen Stadtkern, in dem es auch einige nette Restaurants gibt. Nach 4 Tagen und einige Folgen FRIENDS später, waren wir auf jeden Fall froh Taupo zu verlassen. Unser nächstes Ziel —> Tongariro Alpine Crossing.
Tongariro Alpine Crossing
Nach diesem Satz war uns klar, das wollen wir unbedingt machen! Beim Tongariro Alpine Crossing überquert man wie der Name schon sagt alpines neuseeländisches Hochgebirge vorbei an aktiven Vulkanen, Thermalseen und anderen geologischen Sonderbarkeiten. Die Strecke verläuft zwischen zwei Vulkanen, dem Mount Tongariro und dem Mount Ngaruhoe, welcher dem Film Herr der Ringe übrigens als Schicksalsberg gedient hat. Wer Lust hat und über die notwendige Fitness verfügt kann auch ganz hoch zu den Kratern (dauert 3-4 h länger).
Nachdem der Track mehrere Tage wetterbedingt geschlossen war, konnten wir endlich unser Abenteuer starten. Die Wettervorhersage war zwar noch nicht optimal, aber nach morgendlichem Nebel, sollte die Wolkendecke aufklaren. Früh am Morgen, um 7 Uhr, wurden wir an unserer Unkterkunft abgeholt. Mit Klamotten für jede Wetterlage, begannen wir unsere 20 Kilometer Wanderung am Fuß der zu überquerenden Bergkette. Noch umhüllte dichter Nebel die eindrucksvollen Bergmassive und tauchte die tiefgrüne Landschaft in ein mystisches Licht. Der Track gibt einem die Zeit warm zu werden und schlängelt sich zu Beginn gemächlich entlang des Tales.
Danach erklimmt man den ersten Hang, dabei pfeift bei uns ein eisiger Wind den Berg hinauf und bläst die Nebelwolken über den Grat des Berges. Hier ist das erste Mal Ausdauer gefragt, jedoch erreicht man nach dem Aufstieg ein Hochplateau, welches abermals eine windige Atempause verschafft. Glücklicherweise lichtet sich nun hin und wieder die Wolkendecke unter dem tosenden Wind und gibt den Blick auf den Bilderbuch Vulkan Ngaruhoe (Mount Doom aus Herr der Ringe) preis. Welch ein atemberaubender Anblick!
Anschließend geht es erneut einen steilen Grat hinauf, der nicht minder schwer zu begehen ist. Dieser führt zum Red Crater und eröffnet zudem den Blick auf drei leuchtend blaue Kraterseen. Inzwischen hatte sich die Wolkendecke gelichtet und die Sonne begeleitete uns auf unserem Weg. Hat man diese Pasage hinter sich gebracht wird das Terrain leichter begehbar und der hohe Red Crater bietet zudem etwas Schutz vor dem rauhen Wind. Da uns nach dem anstrengenden Aufstieg natürlich der Magen knurrte, ließen wir uns an einemder Seen nieder, um vor herrlichem Panorama gemütlich zu vespern.
Bis dahin hat man rund 12 Kilometer des Tracks gemeistert. Die restlichen 8 Kilometer passieren den Blue Lake, um danach in langen Serpentinen den Berg wieder hinab zu führen. Immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke auf die neuseeländische Bergwelt, die wirklich schwer in Worte zu fassen sind. Das Ende des Tracks führt ins dichte regenbewaldete Tal und zieht sich, mit den gefressenen Kilometern in den Beinen, unserer Meinung nach etwas zu lang. Trotzdem war dieser Tag defintiv eines unserer Highlights in Neuseeland. Wer fit ist, Lust am Entdecken und etwas anspruchsvollerem Wandern hat, sollte dieses Erlebnis nicht verpassen. Wir sind nach unserer knapp siebenstündigen Wanderung jedenfalls überglücklich und konnten den Abend sogar im Whirlpool unseres Campingplatzes (Plateau Lodge – siehe auch unter Campsites) ausklingen lassen. Dass die darauffolgende Nacht klirrend kalt war lassen wir dabei mal außen vor.
[FinalTilesGallery id=’15‘]
Auf nach Wellington
Die Wartezeit auf unsere Wanderung hat uns etwas in Verzug gebracht, sodass wir innerhalb von zwei Tagen die „lange“ Strecke zwischen dem Tongariro National Park und Wellington zurücklegen mussten. Dennoch fanden wir unterwegs noch die Zeit eine kleine Weinprobe im Johner Estate Weingut zu machen und die Weingegend rund um Martinborough zu entdecken. Wer Wein liebt findet hier und besonders im hübschen Städtchen Martinborough sicherlich sein Glück.
Wellington
Bruderherz kommt an!
Nun da wir es rechtzeitig zur Ankunft meines Bruders nach Wellington geschafft hatten, konnten wir bereits davor den Tausch unseres Campers vornehmen und einen gemütlichen Campingplatz für die nächsten beiden Tage finden. Das ermöglichte Jörgi ein entspanntes Einleben nach knapp 40-stündiger Anreise. Von unserem nahe dem Zentrum, direkt am Evans Bay Marina Hafen gelegenen Campingplatz (siehe Campsites) konnten wir innerhalb einer Stunde gemütlich ins Stadtzentrum laufen und das chillige Stadtleben in der neuseeländischen Hauptstadt genießen.
Neben dem echt coolen Te Papa Nationalmuseum blieben uns dabei besonders die Fish & Chips aus der Mt. Victoria Chippery im Gedächtnis. Hier kann man sich sein eigenes Fish & Chips Menü zu einem fairen Preis zusammenstellen und anschließend in entspanntem Ambiente genießen. Wirklich deluxe! Auch die vielen Bars entlang des Courtenay Place und der Cuba Street sind nicht zu verachten und boten die perfekte Location um Jörgs Ankunft angemessen zu feiern und zu begießen. Prost!
Am 10. April stand dann die Fährfahrt von Wellington nach Picton auf dem Programm. Von einigen flüchtigen Reisebekanntschaften hatten wir unheilvolle Horrorgeschichten von der Überfahrt auf die Südinsel gehört „extremer Wellengang“, „Achtung, Seekrankheit“, „Da kotzen sie wie die Reiher“.
Und was war? Nichts war! Leider können wir nicht beurteilen, ob wir nun einen günstigen Tag erwischt haben oder die Bekannten maßlos übertrieben haben oder etwas zu zarte Pflänzchen sind. Sorry Guys!
Übrigens haben wir natürlich auch den Norden der Nordinsel besucht sprich Bay of Island und die Bay of Plenty. Reiseberichte dazu findet ihr unter dem Menüpunkt Neuseeland. Wie unsere Reise auf der Südinsel weiterging lest ihr im Eintrag Teil 4.
Fazit
Wir sind begeistert von Neuseeland und die Art des Reisens macht einfach Spaß. Ich glaube wir haben es schon in der vorigen Beiträgen desöfteren erwähnt, dass das Reisen mit dem Camper scheinbar echt unser Ding ist. Wir haben Einiges erlebt und werden sicherlich auch noch eine Bucketlist für Neuseeland zusammenstellen. Erst wollten wir aber natürlich noch die Südinsel kennen lernen, von der alle sagen, sie sei das wahre Neuseeland. Zu diesem Zeitpunkt fiel uns die Vorstellung schwer, wie die ganzen gemachten Erfahrungen nochmals getoppt werden sollen. Ob die Südinsel tatsächlich noch fantasitischer ist? Ihr werdet es hier erfahren, zumindest aus unserer Sicht.
Natürlich sind alle Neuseeland Veteranen angehalten, sich kritisch mit unseren Artikeln auseinanderzusetzen. Wir freuen uns von euren Erlebnissen und Eindrücken zu erfahren! Ebenso beantworten wir natürlich auch gerne Fragen, falls jemand eine Reise nach Neuseeland planen sollte!
Cheeeers Leute, stay tuned! Mit dem Camper durch Neuseeland
3 Kommentare
Myriam
7. Mai 2017 at 13:20Eine Freundin von mir war gerade 3 Monate in Neuseeland und will für meinen Blog bald einen Reisebericht schreiben. Das Land steht auch noch auf meiner to do Liste, aber erstmal 3-4 Wochen am Stück frei bekommen. ;) Als ich euer Zitat aus dem Lonely Planet gelesen habe, dachte ich schon, dass da Menschenmassen auf euren Fotos sein müssten, aber es sah so aus als ob ihr an dem Tag allein unterwegs ward? Welche Flugroute habt ihr genommen und mit oder ohne längeren Zwischenstopp?
LG Myriam
Björn Seiler
7. Mai 2017 at 15:37Hi Myriam, es sind schon einige andere Leute auf dem Track unterwegs, aber das verläuft sich ziemlich in der Weite der Landschaft. Außerdem waren wir nicht in der absoluten Hochsaison.
Wir sind nonstop von Santiago de Chile nach Auckland geflogen, da wir davor in Südamerika unterwegs waren. Und von dort gings auf die Fidschis. Solltest du auch noch mitnehmen, wenn du dann mal in der Nähe bist :).
Hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.
Wie heißt denn dein Blog?
Grüße Björn
Björn Seiler
7. Mai 2017 at 15:39Hi Myriam, es sind schon einige andere Leute auf dem Track unterwegs, aber das verläuft sich ziemlich in der Weite der Landschaft. Außerdem waren wir nicht in der absoluten Hochsaison.
Wir sind nonstop von Santiago de Chile nach Auckland geflogen, da wir davor in Südamerika unterwegs waren. Und von dort gings auf die Fidschis. Solltest du auch noch mitnehmen, wenn du dann mal in der Nähe bist :).
Hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.
Wie heißt denn dein Blog?
Grüße Björn