NEUSEELAND REISEBERICHTE REISEZIELE

Mit dem Camper durch Neuseeland Teil 2

Mit dem Camper durch Neuseeland

Mit dem Camper durch Neuseeland

Hatten wir euch in unserem letzten Artikel noch von unseren ersten Eindrücken in Neuseeland berichtet, neigt sich nun schon bald unser Aufenthalt auf der Nordinsel dem Ende zu. In der Zwischenzeit haben wir natürlich Einiges erlebt. Ein paar Eindrücke davon konntet ihr bereits über unsere Facebook und Instagram Accounts erhaschen. In diesem Artikel widme ich mich nun ausführlich unserer Reise über den „nördlichsten“ Punkt Neuseelands. Durch uralte Kauriwälder, vorbei an herrlichen Seen bis in die Metropole Auckland. Von dort führte unser Weg über die Coromandel Peninsula, zur Bay of Plenty um schließlich in die vulkanisch sehr aktive Gegend rund um Rotorua und Taupo zu gelangen.

Wie ihr seht ist seit dem letzten Eintrag vieles passiert. Gerne würden wir euch häufiger auf dem Laufenden halten. Es gibt hier aber einfach verdammt viel zu erleben und nebenbei nur wenig Internet und Lademöglichkeiten für die Akkus unserer Multimediageräte. Dafür sind UNSERE Akkus voll aufgeladen und wir weiterhin voll in unserem Element. Dazu nun aber mehr…Mit dem Camper durch Neuseeland

Route

In der folgenden Grafik gibts die Route zum Bericht. Inzwischen haben wir viele Kilometer gefressen und unseren Nissan Almera mit seinem Rooftop Zelt schätzen gelernt. Auch eine große Anzahl an Campsites haben wir nun schon becampen dürfen.

Mit dem Camper durch Neuseeland, Route

Mit dem Camper durch Neuseeland, Route

 

Far North nach Auckland

Kontrastreicher kann man eine Reise wohl kaum gestalten. Der dünn besiedelte weite Norden Neuseelands, mit seinen einsamen Stränden, dichten Wäldern und kleinen Siedlungen, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Ein krasser Gegensatz zur modernen Metropole und größten Stadt Neuseelands – Auckland. Wir haben im Vorfeld viel schlechtes über Auckland gehört. Natürlich ließen wir uns davon nicht beirren und wollten uns ein eigenes Bild der Großstadt machen. Nach unserem 3-tägigen Aufenthalt können wir eigentlich nur Positives berichten und die negativen Meinungen noch weniger verstehen. Vielleicht liegt es daran, dass die ländliche Bevölkerung des Far North und die Städter der Metropole sich nicht ganz grün sind. Zu groß scheinen die Unterschiede der Lebensstile in den beiden Regionen. Das negative Urteil vieler Reisender können wir nach wie vor nicht richtig einordnen.

Auckland

Auckland zählt zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität weltweit, wie wir finden zurecht. Die Stadt fügt sich malerisch in die vulkanische Hügellandschaft, die sie umgibt. Das Stadtzentrum und der direkt daran anschließende Hafen laden zum Bummeln, die hippen Bars zu einem leckeren Bier ein. Verlässt man das Zentrum mit seinen modernen Bürotürmen und dem, die Skyline prägenden, Sky Tower, bekommt man auch viele schöne Gebäude aus der Kolonialzeit zu sehen. Ein Spaziergang durch Ponsonby können wir an dieser Stelle nur empfehlen. Hier finden sich allerlei hippe Läden, Cafés und Bars in aufwendig restaurierten Kolonialgebäuden – wirklich sehr charmant und wirklich relaxed für die Nähe zum Zentrum.

Auch kulturell kann Auckland bei uns punkten. Als wir dort sind, findet das Pasifika Festival und das Auckland Art Festival statt. Das Pasifika ist eine große Party aller Pazifik Anreiner, auf der es Musik, kulinarische Leckerbissen und exotische Kulturen mit jeder Menge Blumenschmuck zu entdecken gibt. Das Auckland Art Festival bietet ein buntes Programm aus Kunst, Musik und allerei Kreativem an vielen Orten in der Stadt.

Nach knapp zwei Wochen Roadtrip in die entlegensten Gegenden Neuseelands, genießen wir jedenfalls das Flair der Großstadt und gönnen uns auch mal wieder ein Fläschchen Wein und einen saftigen Burger!

Auch das Wetter spielt die drei Tage größtenteils mit und rundet unser Auckland Erlebnis ab.

Skycity Auckland

Auckland Skyline

 

Mount Eden, Auckland

Mount Eden in Auckland

 

Coromandel Peninsula zur Bay of Plenty

Nicht weit von Auckland führt ein kleiner malerischer Highway auf die Landzunge der Coromandel Peninsula. Direkt am Meer schlängelt sich die Straße entlang der Westküste der Halbinsel bis zum kleinen aber charmanten Ort Coromandel Town. Auf der anderen Seite der Straße erhebt sich das dichtbewachsene Coromandel Range Gebirge mit dem Coromandel Forrest, um zur Ostküste der Halbinsel wieder abzufallen. Trotz des erwähnten Regens überrascht uns die Peninsula mit einigen atemberaubenden Panoramen. An der Ostküste findet man zudem den entlegenen New Chums Beach, der zu einem der 20 schönsten Stränden der Welt erkoren wurde. Nicht weit davon entfernt ist die Cathedral Cove, ein vom Meer geformter Steinbogen, an einem einsamen Strand – selbst bei Regen echt beeindruckend. Die hochgelobten Wanderungen durch den Coromandel Forrest und die dortigen Täler fallen buchstäblich ins Wasser.

Die Halbinsel geht anschließend fließend in die Bay of Plenty über, in der es, wie der Name schon sagt, ebenfalls ein buntes Arsenal an Aktivitäten gibt. Herrliche Surfstrände mit kristallklarem Wasser, Wanderungen jeder Länge, Thermalbäder und ein surferwürdiges chilliges Stadtleben. Passend dazu haben wir hier auch wieder die Sonne auf unserer Seite. Unser Tipp, zunächst rauf auf den Mt. Maunganui um einen Überblick über die Stadt zu bekommen und vor allem um die wunderschöne Bay of Plenty in voller Länge und Größe zu genießen. Anschließend die gleichnamige Stadt (Mt. Manganui) besuchen und einen Abstecher nach Papamoa oder Tauranga machen. Wer Food-und Artmärkte genauso vergöttert wie Hannah und ich, ist hier auch im richtigen Eck.

Coromandel Peninsula, Neuseeland

Coromandel Peninsula, Neuseeland

 

Cathedral Cove, Neuseeland

Cathedral Cove, Neuseeland

 

Mount Maunganui, Tauranga, Neuseeland

Oben auf dem Mount Maunganui mit perfekter Sicht auf die Bay of Plenty

 

Rotorua

Anschließend verlassen wir die Küste in Richtung Rotorua. Das Wasser müssen wir hier aber nicht missen, denn Rotorua liegt am herrlichen gleichnamigen Rotorua See. Die Stadt kündigt sich bereits kilometerweit durch einen intensiven Schwefelgeruch an, hervorgerufen durch die geotektonische Aktivität. Aktive Vulkane, Geysire, heiße Quellen und sonstige geotektonische Besonderheiten prägen die Gegend. Überall qualmt, raucht und zischt es. Auch die rießigen Redwood Bäume, die im gleichnamigen Wald zu finden sind, sind echte Ungeheuer und bieten Schatten für gemütliche Wanderungen. Die volle Dröhnung Schwefel geben wir uns dann noch im Wai-u-Tapu, einem selbsternannten Thermal-Wonderland zwischen Roturua und Taupo. Hier haben wir erst etwas Unglück mit dem Wetter, bei tiefen Nebel kommt das eigentliche Farbenspiel der verschiedenen Thermalquellen nicht wirklich zur Geltung. Wir haben jedoch Glück, am beeindruckenden, blubbernden Champagne-Pool kämpft sich die Sonne durch den dichten Schleier und lässt den Pool in voller Farbenpracht erstrahlen.

Red Wood Forrest, Rotorua

Red Wood Forrest, Rotorua

 

Campingplatz Rotorua, Neuseeland

Auf dem Campingplatz in Rotorua, erstmal in die Hängematte

 

Champagne Pool, Thermal Wonderland

Champagne Pool, Thermal Wonderland

 

Thermal Wonderland

Wai-u-Tapu (Thermal Wonderland)

 

Kulinarisches Neu(see)land

Unsere Campingküche hat sich gegenüber unserem Reisebeginn deutlich verändert. Haben wir anfangs häufig zu Dosenfutter gegriffen, sind wir inzwischen zu frischen Zutaten umgeschwenkt. Erhalten kann man hier in Neuseeland prinzipiell alles was das Herz begehrt. Mit einem weiteren Campingkocher sind unsere Möglichkeiten des Kochens ebenfalls vielfältiger geworden. So stehen inzwischen häufig neuseeländisches Rindersteak, frisches Gemüse, Kumara (Süßkartoffel) und andere lokale Zutaten auf dem Speiseplan. Erst gestern gab es zudem frische selbst zubereitete Muscheln, welche sicher noch häufiger gekocht werden.

Als Spezialität der Kiwis gilt Fish & Chips, die man wie bei uns an der Dönerbude, fast überall auf die Hand erhält. Wenn man jedoch etwas genauer hinsieht gibt es weitere leckere kulinarische Schätze zu entdecken. Zum Beispiel sind die hier verbreiteten geräucherten Muscheln ein echter Leckerbissen. Auch die herzhaften Pies in allen Variationen sind echt lecker und das Pendant zur südamerikanischen Empanada. Zudem konnten wir auf dem Pasifika Festival die kulinarische Vielfalt der Pazifik Region kennenlernen. Gerne hätten wir alles probiert, das lässt das Budget aber leider nicht zu. Dennoch sind wir immer auf der Suche nach neuen kulinarischen Erfahrungen und sind gespannt, welche neuen Gerichte wir noch kosten dürfen.

 

Aprilwetter in Neuseeland

Da in Deutschland nun auch der wechselhafte April bevorsteht, komme ich nun zum Wetter, welches sich in seiner Vielseitigkeit nicht vor dem Abwechslungsreichtum der Landschaften verstecken muss. Im letzten Bericht haben wir noch vom guten Wetter des neuseeländischen Herbstes gesprochen, um kurz darauf ein rauschendes Orkantief inklusive Gewitter zu erleben. Bis dahin stellten wir uns stets die Frage, wie unser Dachzelt wohl auf heftigen Wind reagieren würde?

Nach einer bangen Nacht mit wenig Schlaf können wir diese Frage beantworten – es hält! Zwar kann von Nachruhe keine Rede sein. Wir blieben zumindest trocken und die Regenplane wurde nicht weggefegt, wie mehrmals befürchtet. Als dann aber Blitze auf grollenden Donner folgten, fiel die Entscheidung leicht, vielleicht doch ins Auto auszuweichen. Zumal wir auf nahezu offener Wiese nächtigten und weit und breit die höchste Erhebung in der Umgebung waren. Aber selbst die stürmischsten Nächte gehen vorbei und am Morgen grüßte die Insel auch schon wieder mit Sonnenstrahlen (zumindest kurzzeitig).

Die folgenden Tage auf der Coromandel Peninsula als wechselhaft zu bezeichnen wäre wohl schmeichelhaft. Heftige Schauer begleiteten unseren Weg. Unsere Aktivitäten auf der Halbinsel mussten wir daher recht stark einschränken und genossen.lieber die Hot Springs auf dem Campingplatz.

Inzwischen hatten wir wieder einige sonnige Tage, dicke Wolken am Horizont lassen jedoch bereits die Ausläufer von Zyklon Debbie erahnen, die wohl wieder für etwas Abwechslung sorgen. Wir haben trotzdem Spaß, denn selbst bei Regen, kann man in Neuseeland einiges erleben. Sind ja nicht aus Zucker wir zwei :).

P.S. Schnee fehlt uns noch, vllt. kommt der auf der Südinsel :P

 

Resümee

Weiterhin haben wir riesigen Spaß Neuseeland auf eigene Faust zu erkunden. Auch wenn die anfänglich kindliche Freude am Camping, langsam dem Alltag weicht, freuen wir uns auf jeden Tag. Beim abendlichen Glas Wein, Bier, Cider oder Rum-Cola klappt die Planung der weiteren Ziele eigentlich wie von selbst. Erstmals kommt auch ein wenig Heimweh auf, wenn man so hört was alles in der Heimat passiert, würde man doch gerne manchmal etwas näher dran sein. Allerdings bieten die Neuigkeiten immer guten Gesprächsstoff für das zweite Glas Wein, Bier, Cider oder Rum-Cola ;).

In den kommenden Tagen bereisen wir die Gegend rund um Taupo und wollen unter anderem die berüchtigte Tongariro Alpine Crossing Wanderung bezwingen. Wir hoffen das Wetter spielt mit. Danach führt unser Weg wohl recht schnell Richtung Wellington. Dort nehmen wir dann meinen Bruder Jörg in Empfang und setzen anschließend auf die Südinsel über. Hoffentlich reicht die Zeit noch für eine Weinprobe auf den vielen Weingütern in der südlichen Region der Nordinsel. Wir werden euch davon berichten.

 

Weiterreise

Bis Ende April geht unser Neuseeland Abenteuer (Part III und Part IIII) noch, ehe wir erstmal eine Woche auf den Fijis entspannen. Im Moment sieht unser Plan vor anschließend einen Abstecher nach Australien zu machen, bevor wir ein neues Abenteuer in Südostasien, zu erst vermutlich auf Bali, starten.

Stay tuned!

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